Auszug
Aus einer empirischen Perspektive über Gerechtigkeit in der Globalisierung zu schreiben, ohne dabei der wissenschaftlichen Produktion von Euphemismen Vorschub zu leisten, scheint auf den ersten Blick ein nicht ganz einfaches Vorhaben zu sein. Ökonomische Globalisierung verschärft in vielerlei Hinsicht bestehende Ungleichheitslagen (Eißel 2003) und bringt zum Teil auch neue Polarisierungen zwischen Weltregionen, Wirtschaftszonen, Ländern, Metropolen und Peripherien und nicht zuletzt zwischen gesellschaftlichen Gruppen hervor (exemplarisch: Deutscher Bundestag 2002). Warum überschreibe ich dann also ausgerechnet einen entwicklungspolitisch informierten Beitrag zu Geschlechterverhältnissen in der Globalisierung mit Gerechtigkeit? Schließlich sollte nach mehr als zehn Jahren ausgiebiger feministischer Globalisierungsforschung hinlänglich bekannt sein, daß auch und gerade Geschlechterdifferenzen zu den gesellschaftlichen Unterschieden zählen, die sich im Zuge der Globalisierungsprozesse vervielfältigen und sich in bestimmten Krisenländern des sogenannten globalen Südens zum Teil auf dramatische Weise vertiefen (exemplarisch: Wichterich 1998a; UNIFEM 2000).
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Ruppert, U. (2006). Geschlechtergerechtigkeit in der Globalisierung: von Ungleichheitslagen zu Gerechtigkeitsansprüchen. In: Grasse, A., Ludwig, C., Dietz, B. (eds) Soziale Gerechtigkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90042-1_27
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