Auszug
Die europäische Wirtschaft ist im letzten Vierteljahrhundert in einen Teufelskreis aus Wachstumsschwäche, Massenarbeitslosigkeit und Umverteilung von unten nach oben getrieben worden. Die Elemente verstärken sich gegenseitig: Geringes Wachstum führt dazu, daß zum Ausgleich für die durch Rationalisierung vernichteten nicht genügend neue Arbeitsplätze geschaffen werden und die zusätzlich auf den Arbeitsmarkt kommenden Menschen keine Beschäftigung finden; folglich steigt die Arbeitslosigkeit. Dies setzt die Gewerkschaften unter Druck und macht es ihnen schwer, Lohnsteigerungen durchzusetzen, die den Lebensstandard der Beschäftigten sichern und ihren Anteil an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung zumindest halten; die Lohnquote sinkt. Als Folge stagniert oder vermindert sich der private Verbrauch, auf den mehr als die Hälfte der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage entfällt. Weiterer Druck auf das Wachstum ist die Folge, die nächste Runde beginnt ...
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Literatur
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Huffschmid, J. (2006). Erneuerung des Sozialstaates gegen die Herrschaft der Finanzmärkte — Herausforderungen demokratischer Wirtschaftspolitik in Europa. In: Grasse, A., Ludwig, C., Dietz, B. (eds) Soziale Gerechtigkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90042-1_23
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