Zusammenfassung
Die Soziologie spricht in mindestens drei unterschiedlichen Weisen von Gesellschaft: in der allgemeinen Theorie von den Grundbedingungen der Vergesellschaftung, in vergleichender Analyse von Typen und Entwicklungsstadien von Gesellschaften und in historischer Betrachtung von konkreten Gesellschaften mit Ländernamen und Jahreszahlen, z.B. die Bundesrepublik 1960–1980 im internationalen System der Staaten und Bündnisse.
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Informationsteil
1. Kommentierte Literatur zur Einführung/Vertiefung
Die Modernisierungstheorien der 1960er Jahre sind dokumentiert in meinem Sammelband: Wolfgang Zapf (Hg.): Theorien des sozialen Wandels, Köln-Berlin 1969, 4. Auflage, Königsstein/Ts. 1979. Dort finden sich Texte u.a. von T. Par-sons, S.N. Eisenstadt, A. Etzioni, R. Bendix, KW. Deutsch, G. Almond, St. Rokkan, W.W. Rostow und D. Lerner.
Eine gute Zusammenfassung dieser theoretischen Entwicklung gibt Peter Flora: Modernisierungsforschung. Zur empirischen Analyse der gesellschaftlichen Entwicklung, Opladen 1974.
Zur jüngsten Diskussion über Modernisierung und Modernisierungstheorie finden sich in Heft 1/1996 der Zeitschrift Leviathan die folgenden Beiträge: Hans Joas: Die Modernität des Krieges, S. 13–27;
Karl Otto Hondrich: Lassen sich soziale Beziehungen modernisieren?, S. 28–44;
Johannes Berger: Was behauptet die Modernisierungstheorie wirklich — und was wird ihr bloß unterstellt?, S. 45–62;
Wolfgang Zapf: Die Modernisierungstheorie und unterschiedliche Pfade der gesellschaftlichen Entwicklung, S. 63–77;
Dieter Senghaas: Wie geht es mit China weiter?, S. 78–92;
Bernhard Giesen: Kulturelle Vielfalt und die Einheit der Moderne, S. 93–108.
Die Idee der Grundinstitutionen moderner Gesellschaften wird unter der Fragestellung nach den Voraussetzungen erfolgreicher liberaler Demokratien von Ralf Dahrendorf in seinem Buch „Gesellschaft und Demokratie in Deutschland“, 5. Aufl., München 1977, formuliert. Dieses Buch ist sicher einer der besten Beiträge der deutschen Nachkriegssoziologie.
In dieser Lektion wird Sozialstruktur im Sinne der ersten beiden Definitionen (Demokratische Grundgliederung, Verteilung knapper hochbewerteter Güter; Klassen und Schichten, Sozialmilieus und Lebensstile) nicht weiter behandelt. Hierzu vergleiche das mehrfach aktualisierte Standardwerk von Bernhard Schäfers: Sozialstruktur und sozialer Wandel in Deutschland. Mit einem Anhang: Deutschland im Vergleich europäischer Sozialstrukturen, 7. neu bearb. Aufl., Stuttgart 1998 sowie das von Bernhard Schäfers und Wolfgang Zapf herausgegebene Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands, 2. verbesserte Aufl., Opladen 2000.
Eine erweiterte Liste typologisierender Gesellschaftsmodelle, die von der vorliegenden ausgeht, findet sich in dem Buch von Stefan Immerfall: Einführung in den europäischen Gesellschaftsvergleich. Ansätze — Problemstellungen — Befunde, 2., erg. und überarb. Aufl., Passau 1995, unter der Überschrift „Soziologische Gegenwartsdeutungen“. Diskutiert werden des weiteren die multikulturelle Gesellschaft, die Organisationsgesellschaft, die Freizeitgesellschaft, die anonyme Massengesellschaft, die ergraute Gesellschaft.
Zum Thema Armut und Exklusion geben die folgenden neueren Arbeiten einen breiten Überblick: Christine Cousins, „Social Exclusion in Europe“, Policy and Politics, 26 (1998), S. 127–146;
Zeitschrift für Sozialreformen, 44 (1998), Heft 4–6, „Armut in Europa“; Lutz Leisering, „Exklusion — Elemente einer soziologischen Rekonstruktion”, in: F. Büchel u.a., Zwischen drinnen und draußen, Opladen: Leske + Budrich 2000, S. 11–26.
Das Buch von Ulrich Beck: Risikogesellschaft — auf dem Weg in eine andere Moderne, ist zuerst 1986 bei Suhrkamp in Frankfurt erschienen und hat seitdem zahlreiche Auflagen erlebt (14. Aufl., 1998 ). Die Diskussion „weitergehende Modernisierung versus reflexive Modernisierung“ findet sich in den beiden Eröffnungsreferaten des Frankfurter Soziologentags von 1990: Wolfgang Zapf: Modernisierung und Modernisierungstheorien, S. 23–39;
Ulrich Beck: Der Konflikt der zwei Modernen, S. 40–53, in W. Zapf (Hg. im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Soziologie): Die Modernisierung moderner Gesellschaften. Verhandlungen des 25. Deutschen Soziologentages in Frankfurt am Main 1990, Frankfurt 1991. Inzwischen hat Ulrich Beck sein Theorieprogramm unter dem Titel „Die zweite Moderne“ weiterentwickelt und unter dieser Rubrik auch eine eigene Buchreihe im Suhrkamp-Verlag aufgelegt. Ein aktueller Sammelband zu den zentralen Paradigmen des sozialen Wandels ist: Waltraut Schelkle u.a., Paradigms of Social Change: Modernization, Development, Transformation, Evolution, Campus: Frankfurt 2000.
2. Weiterführende Literatur
Beck, Ulrich/Giddens, Anthony/Lash, Scott, 1997: Reflexive Modernisierung. Eine Kontroverse, Frankfurt/M.
Beck, Ulrich, 1998: Was ist Globalisierung? Irrtümer des Globalismus, Antwor-ten auf Globalisierung. Edition zweite Moderne, 5. Aufl. Frankfurt/M.
Bell, Daniel, 1996: Die nachindustrielle Gesellschaft, orig. engl. 1973, Neuaus-gabe, Frankfurt/M.
Fourastié, Jean, 1955: Die große Hoffnung des Zwanzigsten Jahrhunderts, orig. franz. 1949, Köln (2. Aufl. 1969 )
Meadows, Dennis u.a., 1994: Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Clubs of Rome zur Lage der Menschheit, orig. amerik. 1972, 16. Aufl., Stuttgart
Rostow, Walt W., 1961: Studien wirtschaftlichen Wachstums, orig. engl. 1960, Göttingen, 2. Aufl. 1967
So, Alvin Y., 1990: Social Change and Development. Modernization, Dependency and World System Theories, Newbury Park, CA.
Zapf, Wolfgang, 1994: Modernisierung, Wohlfahrtsentwicklung und Transformation. Soziologische Aufsätze 1987 bis 1994, Berlin
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Zapf, W. (2006). Entwicklung und Sozialstruktur moderner Gesellschaften. In: Korte, H., Schäfers, B. (eds) Einführung in Hauptbegriffe der Soziologie. Einführungskurs Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90032-2_13
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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