Auszug
Soziale Arbeit als Organ der Gesellschaft soil Menschen in Not, Desorientierung und im Stress heutiger Normalität darin unterstützen, ihr Leben in den Strukturen der Gesellschaft zu bewältigen. Sie vermittelt zwischen den Ressourcen und Potenzialen der Adressatlnnen und den gesellschaftlichen Erwartungen. Sie agiert diese Vermittlung in einer spezifischen Position des „Zwischen“, sie hat in der pädagogischen Situation teil am Leben der Adressatlnnen und überschreitet es zugleich in gesellschaftlicher Perspektive. Soziale Arbeit „als berufliches Handeln verfolgt Meta-Intentionen in einer Situation, und realisiert sie in der Situation, seine Qualität wird sichtbar an der Art und Weise, wie MetaIntentionalität verwirklicht wird.“ (Hamburger 2003: 69) Diese Qualität Sozialer Arbeit war immer prekär, die Verwerfungen zwischen Gesellschaft und Sozialer Arbeit zeigen sich in Konflikten in unterschiedlichster Gestalt. Gegenwärrig wird immer wieder dramatisch beklagt, dass die Soziale Arbeit ihre elementare Aufgabe der Normvermittlung, also die Orientierung an den normativen Notwendigkeiten und Erwartungen der Gesellschaft nicht erfülle. Auf diese Behauptung und die damit sich stellenden Fragen will ich im Folgenden eingehen.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften|GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Thiersch, H. (2006). Normen, Grenzen, Strafen — eine Skizze. In: Badawia, T., Luckas, H., Müller, H. (eds) Das Soziale gestalten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90026-1_7
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