Auszug
Im Rahmen der Erklärung und Analyse der Transformationsprozesse in Osteuropa, aber auch in Lateinamerika (vgl. Mainwaring/Valenzuela 1998), Asien oder Afrika, hat das Konzept der politischen Kulturforschung, das bereits in den 1950er Jahren entwickelt wurde (vgl.Almond 1956; Almond/Verba 1963), innerhalb der Politikwissenschaft eine Revitalisierung erfahren (siehe exemplarisch Diamond 1999). Nach einer Phase, in der (neo-)institutionalistische oder akteurszentrierte Ansätze das Feld der vergleichenden Politikwissenschaft beherrschten, wurde der Kultur1 — genauer den politischen Orientierungen der Bevölkerung — wieder eine größere Bedeutung für die Konstitution des politischen Systems und den Ablauf politischer Prozesse zugestanden. So bemerkt Dirk Berg-Schlosser in einem resümierenden Aufsatz: „Selbst Autoren, die Konzept und möglichen Ertrag der P.K.-Forschung lange Zeit skeptisch gegenüberstanden, verwenden diesen Begriff heute ohne Skrupel und konstatieren: the study of political culture as defined in the Almond-Verba tradition is an established component of political science studies in Western democracies“ (Berg-Schlosser 1999: 78).
Bereits an dieser Stelle sei angeführt, dass es sich, wenn keine abweichende Definition erfolgt, in diesem Buch überwiegend um eine auf Einstellungen und Wertorientierungen bezogene Begriffsverwendung in der Tradition der klassischen politischen Kulturforschung handelt (vgl. Almond/Verba 1963).
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Einleitung — Was sind vergleichende politische Kulturforschung und Demokratieforschung?. In: Politische Kultur- und Demokratieforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90021-6_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90021-6_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3355-0
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