Zusammenfassung
Es gibt nicht nur eine Demokratie, sondern viele verschiedene Demokratien (Katz 1997). Und es gibt nicht nur eine Demokratietheorie, sondern viele verschiedene Demokratietheorien (Held 1996). Manche von ihnen rücken die nüchterne Beschreibung und Erklärung dessen, was ist, ins Zentrum und streben danach, Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge aufzudecken. Das sind die sogenannten „empirischen“ oder „realistischen Demokratietheorien“ (Cnudde/Neubauer 1969). Hiervon sind die „normativen Demokratietheorien“ zu unterscheiden. Deren Anliegen ist die Begründung und Auslotung von Soll-Zuständen, von dem, was nach Maßgabe bestimmter Normen als wünschenswert angesehen wird (Pateman 1970, Habermas 1992a, Barber 1994). Demokratietheorien kann man zudem nach ihrer primär statischen oder dynamischen Natur unterscheiden. Ein Beispiel für Letzteres sind die älteren und neueren Theorien vom Aufstieg und Niedergang von Demokratien. Auch nach dem Standort der Verfasser können die Demokratietheorien geordnet werden. Viele stammen aus der Feder von Verteidigern des Demokratieprinzips, andere wurden von seinen Gegnern verfasst. Während die einen politische Beteiligung und Oppositionschancen groß schreiben, wie die Anhänger der partizipatorischen Demokratielehre, zählen andere auch noch eine faschistische Führerdiktatur, die sich auf die Akklamation der Anhängerschaft stützt, zu den demokratischen Ordnungen, so beispielsweise Carl Schmitt (1926).
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© 2000 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Schmidt, M.G. (2000). Vorläufer moderner Demokratietheorien. In: Demokratietheorien. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90008-7_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90008-7_2
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Print ISBN: 978-3-8100-2635-4
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