Zusammenfassung
Das höhere Erwachsenenalter ist als ein relevanter Lebensabschnitt für die bildungswissenschaftliche Forschung anzusehen, denn Bildung ist auch im Alter eine Voraussetzung für soziale Teilhabe. Die geringe Bildungsbeteiligung im Alter ist nicht biologisch begründet, sondern lässt sich mit sozialen und biografischen Faktoren erklären. Die Veränderungen in den Bildungsbiografien und die insgesamt steigende Nachfrage nach Bildung in allen Altersgruppen werden zukünftig zu einer höheren Bildungsbeteiligung Älterer beitragen. Angesichts der Heterogenität des Alters müssen Bildungskonzepte differenziert auf die Bildungsgewohnheiten und bildungsbiografischen Erfahrungen eingehen.
Notes
- 1.
Zu Erträgen von Bildung im Erwachsenenalter s. auch den Beitrag von Schmidt-Hertha 2016 in diesem Handbuch.
- 2.
Solche Aktivitäten werden von älteren Menschen in unterschiedlichem Ausmaß betrieben und sollten nicht als Erwartungshaltung vorausgesetzt werden. Dennoch ist es für einen Überblick über gesellschaftliche Austauschbeziehungen grundsätzlich hilfreich, wenn Leistungen und Gegenleistungen transparent gemacht werden. Im Fall der unentgeltlich erbrachten Leistungen Älterer im Rahmen der Nachbarschaftshilfe, Ehrenamt, (Enkel)Kinderbetreuung und Pflege beziffert Künemund den Wert auf ca. 21 Prozent der jährlichen Rentenversicherungs- und Pensionsleistungen in Deutschland (Künemund 2009, S. 121).
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Iller, C. (2018). Höheres Erwachsenenalter und Bildung. In: Tippelt, R., Schmidt-Hertha, B. (eds) Handbuch Bildungsforschung. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19981-8_36
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