Zusammenfassung
Der Habitus fungiert bei Bourdieu als Erklärungsschlüssel zwischen gesellschaftlichen Strukturen und den Praxen von Individuen, zwischen spezifischen Lebensbedingungen und Lebensstilen. Er ist „Erzeugungsprinzip objektiv klassifizierbarer Formen von Praxis und Klassifikationssystem (principium divisionis) dieser Formen“ (Bourdieu 1982: 277). Der Habitus ist strukturierende Struktur, der die Wahrnehmungen und Einteilungen der sozialen Welt organisiert, und er ist strukturierte Struktur, da in ihn die gesellschaftlichen Verhältnisse eingehen, in denen er entstanden ist (vgl. ebd.: 277 ff.). So fungiert der Habitus als Erzeugungs- und Ordnungsgrundlage für Praxen und Vorstellungen, d.h. aber auch, dass er organisiert, wie das Gesehene wahrgenommen und wie die soziale Welt geordnet wird (vgl. Krais 1993: 211).
Der Beitrag ist übernommen aus Dölling/Krais (1997): 309-327.
An dieser Stelle möchte ich Irene Dölling und Beate Krais für ihre fruchtbaren Anmerkungen danken. Beate Krais hat sich zudem wiederholt viel Zeit genommen, um mit mir den Beitrag zu diskutieren und dazu beigetragen, ihn in die vorliegende Form zu bringen.
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Engler †, S. (2014). Studentische Lebensstile und Geschlecht. In: Bremer, H., Lange-Vester, A. (eds) Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur. Sozialstrukturanalyse. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19947-4_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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