Skip to main content

Von der Sender- zur Nutzerqualität

Entwicklung einer mehrdimensionalen Skala zur Messung der Qualität von Online-Nachrichtenangeboten aus Publikumssicht

  • Chapter
  • First Online:
Journalismus und (sein) Publikum

Zusammenfassung

Die Qualität eines Angebots stellt einen möglichen Einflussfaktor dafür dar, ob und wie intensiv Medienangebote vom Publikum genutzt werden. Gerade im Internet, wo aufgrund der zahlreichen und heterogenen Informationsquellen vermehrt Nutzungsentscheidungen getroffen werden müssen, rückt das Spannungsverhältnis zwischen Qualität und Quote in den Blick. Thema des Beitrags ist die Operationalisierung der Qualität von Nachrichtenangeboten im Internet aus Nutzersicht. Hierzu liegt bislang keine theoretisch und methodisch fundierte Skala vor. Das Ziel des Beitrags ist daher, auf der Basis eines mehrdimensionalen Modells ein Messinstrument zur Erfassung der Qualität von Online-Nachrichtenseiten zu erarbeiten und empirisch zu testen. Dabei werden drei verschiedene Angebotsformate unterschieden. Durch die Integration der Perspektive der Nutzer wird eine Verbindung zwischen Qualitäts- und Rezeptionsforschung hergestellt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF): http://www.agof.de/angebotsranking.619.de.html.

  2. 2.

    „Skala“ in diesem Zusammenhang ist zu verstehen als eine Gruppe von Items, die sich auf das gleiche Konstrukt beziehen, um latente Sachverhalte messbar zu machen (Brosius und Koschel 2001, S. 64; Häder 2006, S. 101; Schnell et al. 1999, S. 173).

  3. 3.

    Eine empirische Untersuchung kam allerdings zu dem Ergebnis, dass die automatischen Suchdienste einige wenige Quellen bevorzugten (Neuberger 2005).

  4. 4.

    Durchschnittliches Alter der Teilnehmer: 29 Jahre; Geschlechterverteilung: 126 Frauen und 73 Männer (5 fehlend); Bildungsgrad: hoch (90 % mit Abitur); Häufigkeit Online-Nachrichtennutzung: hoch (77 % mindestens täglich). Die Teilnahme erfolgte selbstrekrutiert über eine Verteilung des Zugangslinks in sozialen Netzwerken.

  5. 5.

    Durchschnittliches Alter der Teilnehmer: 37 Jahre; Geschlechterverteilung: 219 Frauen und 325 Männer; Bildungsgrad: hoch (77 % mit Abitur); Häufigkeit der Online-Nachrichtennutzung: hoch (78 % mindestens täglich). Die Teilnahme erfolgte selbstrekrutiert über eine Verteilung des Zugangslinks in sozialen Netzwerken und Mailinglisten.

  6. 6.

    Bei sehr umfangreichen Instrumenten wie der beschriebenen Qualitätsskala mit 17 Dimensionen und 51 Items ist es bei beiden Verfahren jedoch eher unwahrscheinlich, die theoretisch vorgegebene Struktur exakt mit einer Faktorenanalyse abzubilden. Da das Ziel von Faktorenanalysen in der Reduktion von Daten bzw. Variablen besteht, gehen damit unter Umständen theoretisch erarbeitete Differenzierungen hinsichtlich einzelner Qualitätsdimensionen verloren. Es wurde für vorliegenden Beitrag neben der Prüfung der Eindimensionalität der Items einer Dimension auch eine explorative Faktorenanalyse mit allen Items durchgeführt. Dort zeigte sich, dass nahezu alle Items der Oberkategorie journalistische Professionalität unter einem einzigen Faktor subsummiert waren, wohingegen andere Dimensionen entsprechend des theoretischen Modells wiedergegeben wurden, aber auch einzelne Items auf mehreren Faktoren luden. Nach Abwägung der Vor- und Nachteile erfolgte der Entschluss, die theoretisch abgeleitete Struktur der Skala beizubehalten und nicht weiter unter Anwendung eines dimensionsreduzierenden Verfahrens zu bearbeiten.

Literatur

  • Adorno, T. W. (1963). Kann das Publikum wollen? In A. R. Katz (Hrsg.), Vierzehn Mutmaßungen über das Fernsehen. Beiträge zu einem aktuellen Thema (S. 55–60). München: dtv.

    Google Scholar 

  • Arnold, K. (2006). Publikumsorientierte Qualität – ein Weg aus der Zeitungskrise? In S. Weischenberg, W. Loosen & M. Beuthner (Hrsg.), Medien-Qualitäten. Öffentliche Kommunikation zwischen ökonomischem Kalkül und Sozialverantwortung (S. 415–434). Konstanz: UVK.

    Google Scholar 

  • Beck, K., Schweiger, W., & Wirth, W. (2004). Einleitung. In K. Beck, W. Schweiger & W. Wirth (Hrsg.), Gute Seiten – schlechte Seiten. Qualität in der Onlinekommunikation (S. 7–12). München: Verlag Reinhard Fischer.

    Google Scholar 

  • Bortz, J., & Döring, N. (2006). Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler. Heidelberg: Springer.

    Google Scholar 

  • Brosius, H.-B., & Koschel, F. (2001). Methoden der empirischen Kommunikationsforschung. Eine Einführung. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.

    Book  Google Scholar 

  • Bucher, H.-J. (2000). Publizistische Qualität im Internet. Rezeptionsforschung für die Praxis. In K.-D. Altmeppen, H.-J. Bucher & M. Löffelholz (Hrsg.), Online-Journalismus (S. 153–172). Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.

    Chapter  Google Scholar 

  • Cortina, J. M. (1993). What is coefficient alpha? Examination of theory and applications. Journal of Applied Psychology, 78, 98–104.

    Article  Google Scholar 

  • Dahinden, U., Kaminski, P., & Niederreuther, R. (2004). Qualitätsbeurteilung aus Angebots- und Rezipientenperspektive. In K. Beck, W. Schweiger & W. Wirth (Hrsg.), Gute Seiten – schlechte Seiten. Qualität in der Onlinekommunikation (S. 103–126). München: Verlag Reinhard Fischer.

    Google Scholar 

  • Engesser, S. (2012). Die Qualität des Partizipativen Journalismus im Web: Bausteine für ein integratives theoretisches Konzept und eine explanative empirische Analyse. Köln: Herbert von Halem Verlag.

    Google Scholar 

  • Eppler, M. J., Snoy, R., & Mathis, H. (2001). Qualität im Internet: Eine empirische Studie zu den Gütekriterien, Erfolgsfaktoren und Defiziten von Websites aus Sicht der Benutzer. Hergiswil: IHA-GfK.

    Google Scholar 

  • Fahr, A. (2001). Katastrophale Nachrichten? Eine Analyse der Qualität von Fernsehnachrichten. München: Verlag Reinhard Fischer.

    Google Scholar 

  • Finberg, H. I., & Stone, M. L. (2002). Digital journalism credibility study. Verfügbar unter http://banners.noticiasdot.com/termometro/boletines/docs/marcom/prensa/ona/2002/ona_credibilitystudy2001report.pdf.

  • Gladney, G., Shapiro, I., & Castaldo, J. (2007). Online editors rate web news quality criteria. Newspaper research journal, 28, 55–69.

    Google Scholar 

  • Häder, M. (2006). Empirische Sozialforschung. Eine Einführung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Google Scholar 

  • Hagen, L. M. (1995). Informationsqualität von Nachrichten. Messmethoden und ihre Anwendung auf Dienste von Nachrichtenagenturen. Opladen: Westdeutscher Verlag.

    Google Scholar 

  • Hasebrink, U. (1997). Die Zuschauer als Fernsehkritiker? Anmerkungen zum vermeintlichen Mißverständnis zwischen „Qualität“ und „Quote“. In H. Weßler, C. Matzen, O. Jarren & U. Hasebrink (Hrsg.), Perspektiven der Medienkritik (S. 201–215). Opladen: Westdeutscher Verlag.

    Chapter  Google Scholar 

  • Howard, P. N., & Massanari, A. (2007). Learning to search and searching to Learn: Income, education and experience online. Journal of Computer-Mediated Communication, 12, 846–865.

    Article  Google Scholar 

  • Lamnek, S. (1995). Qualitative Sozialforschung. Bd. 1: Methodologie. Weinheim: Beltz.

    Google Scholar 

  • Matthes, J., & Kohring, M. (2003). Operationalisierung von Vertrauen in Journalismus. Medien & Kommunikationswissenschaft, 51, 5–23.

    Google Scholar 

  • McQuail, D. (1992). Media Performance. Mass communication and the public interest. London: Sage.

    Google Scholar 

  • Meier, K. (2003). Qualität im Online-Journalismus. In H.-J. Bucher & K.-D. Altmeppen (Hrsg.), Qualität im Journalismus (S. 247–266). Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.

    Google Scholar 

  • Neuberger, C. (2000). Journalismus im Internet: Auf dem Weg zur Eigenständigkeit? Ergebnisse einer Redaktionsbefragung bei Presse, Rundfunk und Nur-Onlineanbietern. Media Perspektiven, o. Jg., 310–318.

    Google Scholar 

  • Neuberger, C. (2005). Angebot und Nutzung von Internet-Suchmaschinen. Marktstrategien, Qualitätsaspekte, Regulierungsziele. Media Perspektiven, o. Jg., 2–13.

    Google Scholar 

  • Neuberger, C. (2011). Definition und Messung publizistischer Qualität im Internet. Herausforderungen des Drei-Stufen-Tests. Berlin: Vistas.

    Google Scholar 

  • Neuberger, C. (2012). Journalismus im Internet aus Nutzersicht. Ergebnisse einer Onlinebefragung. Media Perspektiven, o. Jg., 40–55.

    Google Scholar 

  • Neuberger, C., Nuernbergk, C., & Rischke, M. (2009a). Crossmedialität oder Ablösung? Anbieterbefragung I: Journalismus im Übergang von den traditionellen Massenmedien ins Internet. In C. Neuberger, C. Nuernbergk & M. Rischke (Hrsg.), Journalismus im Internet: Profession – Partizipation – Technisierung (S. 231–268). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Chapter  Google Scholar 

  • Neuberger, C., Nuernbergk, C., & Rischke, M. (2009b). Journalismus im Internet: Zwischen Profession, Partizipation und Technik. Ergebnisse eines DFG-Forschungsprojekts. Media Perspektiven, o. Jg., 174–188.

    Google Scholar 

  • Pöttker, H. (2000). Kompensation von Komplexität. Journalismustheorie als Begründung journalistischer Qualitätsmaßstäbe. In M. Löffelholz (Hrsg.), Theorien des Journalismus. Ein diskursives Handbuch (S. 375–390). Opladen: Westdeutscher Verlag.

    Google Scholar 

  • Quandt, T. (2004). Qualität als Konstrukt. Entwicklung von Qualitätskriterien im Onlinejournalismus. In K. Beck, W. Schweiger & W. Wirth (Hrsg.), Gute Seiten – schlechte Seiten. Qualität in der Onlinekommunikation (S. 58–79). München: Verlag Reinhard Fischer.

    Google Scholar 

  • Rager, G. (1994). Dimensionen der Qualität. Weg aus den allseitig offenen Richter-Skalen. In G. Bentele & K. R. Hesse (Hrsg.), Publizistik in der Gesellschaft. Festschrift für Manfred Rühl (S. 189–210). Konstanz: UVK.

    Google Scholar 

  • Reinecke, L., & Trepte, S. (Hrsg.), (2012). Unterhaltung in neuen Medien. Perspektiven zur Rezeption und Wirkung von Online-Medien und interaktiven Unterhaltungsformaten. Köln: Herbert von Halem Verlag.

    Google Scholar 

  • Rössler, P. (2004). Qualität aus transaktionaler Perspektive. Zur gemeinsamen Modellierung von ‚User Quality‘ und ‚Sender Quality‘: Kriterien für Onlinezeitungen. In K. Beck, W. Schweiger & W. Wirth (Hrsg.), Gute Seiten – schlechte Seiten. Qualität in der Onlinekommunikation (S. 127–145). München: Verlag Reinhard Fischer.

    Google Scholar 

  • Rössler, P. (2011). Skalenhandbuch Kommunikationswissenschaft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Book  Google Scholar 

  • Ruß-Mohl, S. (1992). Am eigenen Schopfe… Qualitätssicherung im Journalismus –Grundfragen, Ansätze, Näherungsversuche. Publizistik, 37, 83–96.

    Google Scholar 

  • Saxer, U., & Kull, H. (1981). Publizistische Qualität und journalistische Ausbildung. Zürich: Publizistisches Seminar der Universität Zürich.

    Google Scholar 

  • Schatz, H., & Schulz, W. (1992). Qualität von Fernsehprogrammen. Kriterien und Methoden zur Beurteilung von Programmqualität. Media Perspektiven, o. Jg., 690–712.

    Google Scholar 

  • Schnell, R., Hill, P., & Esser, E. (1999). Methoden der empirischen Sozialforschung (6. Aufl.). München, Wien: Oldenbourg.

    Google Scholar 

  • Schulz, R. (2002). Zeitung und Internet 2002. Berlin: ZV Zeitungs-Verlag.

    Google Scholar 

  • Trepte, S., Reinecke, L., & Behr, K.-M. (2008). Qualitätserwartungen und ethischer Anspruch bei der Lektüre von Blogs und von Tageszeitungen. Publizistik, 53, 509–534.

    Article  Google Scholar 

  • van Eimeren, B., & Frees, B. (2012). 76 % der Deutschen online – neue Nutzungssituationen durch mobile Endgeräte. Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2012. Media Perspektiven, o. Jg., 362–379.

    Google Scholar 

  • Weischenberg, S. (2006). Medienqualitäten: Zur Einführung in den kommunikationswissenschaftlichen Diskurs über Maßstäbe und Methoden zur Bewertung öffentlicher Kommunikation. In S. Weischenberg, W. Loosen & M. Beuthner (Hrsg.), Medien-Qualitäten. Öffentliche Kommunikation zwischen ökonomischem Kalkül und Sozialverantwortung (S. 9–34). Konstanz: UVK.

    Google Scholar 

  • Wolling, J. (2004). Qualitätserwartungen, Qualitätswahrnehmungen und die Nutzung von Fernsehserien. Ein Beitrag zur Theorie und Empirie der subjektiven Qualitätsauswahl von Medienangeboten. Publizistik, 49, 171–193.

    Article  Google Scholar 

  • Wyss, V. (2002). Redaktionelles Qualitätsmanagement: Ziele, Normen, Ressourcen. Konstanz: UVK.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Katja Mehlis .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Mehlis, K. (2014). Von der Sender- zur Nutzerqualität. In: Loosen, W., Dohle, M. (eds) Journalismus und (sein) Publikum. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19821-7_14

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-19821-7_14

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-19820-0

  • Online ISBN: 978-3-531-19821-7

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics