Daten und Operationalisierungen

Zusammenfassung

Das im vorigen Kapitel entwickelte theoretische Modell soll regionale Kontexteinflüsse auf extremistisches Wählerverhalten erklären und dabei für relevante individuelle Eigenschaften kontrollieren. So soll auch ein Vergleich zwischen rechts- und linksextremistischem Wahlverhalten ermöglicht werden. Dafür werden auf Individualebene Daten des Forsa-Bus verwendet. Für die Kontextebene wurde ein eigens konstruierter Datensatz genutzt. Aufgrund von Restriktionen durch die Datenlage kann nicht das gesamte theoretische Modell aus dem vorangegangenen Kapitel operationalisiert und überprüft werden. Um den Einfluss der Parteiaktivität auf das Wahlverhalten zu untersuchen, benötigt man Daten über das Engagement der Parteien in den einzelnen Kontexten. Wünschenswert wären zum Beispiel Angaben über die Zahl der geklebten Wahlplakate und der offiziellen Parteiveranstaltungen, aber besonders im Fall der rechtsextremistischen Parteien auch Informationen über die Zahl der verkauften CDs mit rechtsextremistischen Liedtexten, Konzerte rechtsextremistischer Musikgruppen sowie Anlaufstellen für die Hilfe bei alltäglichen Problemen. Vor allem in einigen ostdeutschen Kreisen sind die Parteibüros einiger rechtsextremistischer Parteien sehr darum bemüht, den Bürgern lebensnahe Hilfestellungen zu geben, z. B. bei dem Antrag auf Arbeitslosengeld. Leider sind Daten dieser Art bisher nicht verfügbar, so dass ein möglicher Einfluss einer solchen Parteiaktivität bei der Modellierung unberücksichtigt bleiben muss.