Zusammenfassung
Soziale Konstruktionsmuster von Geschlecht sind in der Sportpraxis erkennbar. Der Blick auf das Sportengagement von Mädchen und Jungen verdeutlicht, dass sie sich vielfältig im informellen und institutionellen Setting bewegen. Mädchen aus einem sozial niedrigen Milieu, die oftmals über einen Migrationshintergrund verfügen, bilden die sportlich inaktivste Gruppe. Gründe hierfür können in einer fehlenden elterlichen Unterstützung, in fehlenden Anregungen, fehlenden Rollenvorbildern und fehlenden zielgruppenspezifischen Angeboten liegen. Damit die Mädchen, die im schulischen und außerschulischen Sport benachteiligt sind, den Zugang zur sportlichen Aktivität finden, bedarf es geeigneter Angebote. Die Mädchenfußball-AG - als geschlechtshomogener Sportraum - bietet ihnen die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen zu bewegen. Fernab von tradierten Geschlechterstereotypisierungen, die bisweilen im Fußball präsent sind, können sich die Mädchen individuell entwickeln und fußballerisch zu erproben.
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Althoff, K., Koettelwesch, E. (2014). ‚Die‘ Mädchen und ‚der‘ Fußball – die Mädchenfußball-AG als Zugang und Teilhabemöglichkeit. In: Gebken, U., Vosgerau, S. (eds) Fußball ohne Abseits. Bildung und Sport, vol 4. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19763-0_8
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