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Bildung in der Schweiz

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Determinanten der Schulwahl
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Zusammenfassung

Bildung wird in der Schweiz seit jeher groß geschrieben; so hält der Bericht „Zukunft Bildung Schweiz“ der Akademien der Wissenschaft Schweiz (2009:4) fest, dass die Schweiz über ein historisch einzigartig geprägtes und erfolgreiches Schulsystem verfügt und Bildung die wichtigste strategische Investition ist.

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Notes

  1. 1.

    Nähere Angaben zu den gesetzlichen Grundlagen des Bildungssystems in Bezug auf Privatschulen sind in Anhang A1 zu finden.

  2. 2.

    Bildung wäre in diesem Sinne eine reine Investition in das persönliche kulturelle Kapital nach Bourdieu (1983). Der Ansatz von Bourdieu wird in Theoriekapitel 0 noch weiter ausgeführt.

  3. 3.

    Hinter Charterschools steht die ökonomische Idee von Milton Friedman – der Bildungsvouchers. Die Schulen beruhen auf einem Vertrag („charter“) zwischen den verschiedenen Schulen und der Schulbehörde. Charterschools sind zwar öffentliche Schulen und an keine Konfession gebunden, jedoch befreit von den traditionellen Regulierungen durch das Schulsystem. Die einzige Verpflichtung dieser Schulen stammt aus den vertraglichen Sonderregelungen zwischen dem Schuldistrikt und zu guter Letzt der Schülerschaft. Der Vertrag definiert die besonderen Ziele und Methoden, die sie von der traditionellen öffentlichen Schule unterscheidet. Aufgabe der Schulbehörde ist es, auf die Einhaltung des Vertrags zu achten als auch mittels standardisierter Tests das Erreichen der Lernziele in den „Kernfächern“ zu evaluieren. Durch ihre innovativen Methoden und einer modernen pädagogischen Ausrichtung zeigen sich Charterschools in Amerika als eine der schnellsten und erfolgreichsten pädagogischen Reformen überhaupt. Seit der ersten Charterschool in St. Paul Minnesota im Jahr 1992, ist deren Zahl in ungefähr zwanzig Jahren auf über 5‘000 angewachsen. Bereits über 1,5 Millionen Kinder in 39 verschiedenen Bundesstaaten besuchen heutzutage eine Charterschool. Aufgrund der vertraglichen Struktur der Charterschools, setzt jede Schule unterschiedliche Schwerpunkte, sehr oft sind sie jedoch durch eine starke Orientierung an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler und der Förderung ihrer Begabungen gekennzeichnet (CER 2009).

  4. 4.

    Magnetschools entstanden bereits in den 1960er Jahren in den Vereinigten Staaten als Alternative zur traditionellen öffentlichen Schule und Mittel gegen die rassistische Segregation. Der Begriff „Magnet“ deutet auf die Aufweichung der starren Schuleinzugsgebiete hin, welche von den Behörden erlassen werden. Magnetschools ziehen Schülerinnen und Schüler auch außerhalb ihres Einzugsgebietes an. Die Geschichte der Magnet Schools ist seit ihrer Gründungszeit verbunden mit Protesten gegen die Schulsegregation und Reformbestrebungen des öffentlichen Schulmodells. Dennoch dürfen Magnetschools nicht verwechselt werden mit Privatschulen. Magnetschools sind öffentliche Schulen, die sich jedoch auszeichnen durch spezielle Unterrichtsmethoden oder besonderen Curricula. Was das jeweils Besondere an einer Magnetschool ist, kann nicht per se gesagt werden. Manche profilieren sich als Eliteschulen für besonders Begabte, weisen ein stärkeren Elterneinbezug auf, rühmen sich mit besonders gut geschulten Lehrpersonen oder betonen ihre individuelle Betreuung. In diesem Sinne verstehen sich viele Magnetschools als Vorbildmodell für die traditionellen Schulen, ebenso sind einige darum bemüht, förderlicheLernbedingungen in einer ethnisch und soziokulturell gemischten Schülerschaft zu schaffen (MSA 2009).

  5. 5.

    Das aus dem englischen stammende Kofferwort Prosumer wurde in Tofflers (1980) Buch „Die dritte Welle“ in die wissenschaftliche Debatte eingeführt. Der Begriff bezeichnet Personen, die gleichzeitig Produzenten, (englisch: „producer“), als auch Konsumenten (englisch: „consumer“), des von ihnen nachgefragten Gutes sind.

  6. 6.

    Es wäre falsch alle Privatschuleltern per se als Konsumenten zu bezeichnen, obwohl sie es aus einer reinen Marktperspektive durchaus sind. Einige Studien deuten darauf hin, dass nur wenige Eltern eine Schulwahl bewusst vor dem Hintergrund einer Konsumorientierung vornehmen, die Mehrheit wehrt sich gegen eine solche (terminologische) Reduktion (Bowe, Gewirtz und Ball 1994; Hughes, Wikeley und Nash 1994).

  7. 7.

    Die Schule zog im Frühjahr 2011 wegen finanziellen Schwierigkeiten in die Nachbargemeinde Altendorf und musste Ende Juni ihre Türen ganz schließen.

  8. 8.

    Trotz der reichhaltigen empirischen Daten werden die Diskussionen über Bildungsmärkte noch immer sehr normativ geführt, was angesichts der divergierenden Erkenntnisse jedoch nicht zu erstaunen vermag. Insgesamt muss angemerkt werden, dass Studien, die einen positiven Effekt des erhöhten Wettbewerbs nachweisen, meist mit methodischer Kritik konfrontiert werden (Dohmen 2010:443-448).

  9. 9.

    Auf eine detaillierte Darstellung der Principal Agent Theorie und eine Kritik der zugrundeliegenden Prämissen wird hier verzichtet. Vielmehr soll der folgende Kurzüberblick die Markt- und Konsumperspektive im Bildungswesen veranschaulichen. Die Theorie entstand in den 1960er und frühen 1970er Jahren mit dem Fokus auf die Gegenüberstellung von unterschiedlichen Risikoeinschätzungen zwischen (typischerweise zwei) Personen oder Gruppen (Arrow 1971; Wilson 1968): Eine Partei in der Principal Agent Beziehung delegiert eine Arbeit resp. vergibt einen Auftrag (Principal) an die andere Partei, welche den Auftrag ausführen soll (Agent). Durch die unterschiedlichen Interessenlagen der beiden Parteien; die Erfüllung des Auftrags (Principal) und möglichst wenig Arbeit für einen möglichst hohen Lohn (Agent), entsteht ein wesentliches Problem: Der Principal kann trotz seiner Machtposition nicht per se davon ausgehen, dass sich der Agent seinen Interessen entsprechend verhält (Eisenhardt 1989:58-59).

  10. 10.

    Die Studie von Bishop und Wössmann (2001) stellen eine Reihe spannender Berechnungen in Bezug auf den Einfluss der institutionellen Ausgestaltung des Bildungswesens auf die schulischen Leistungen an, wobei in erster Linie spezifische Managementkomponenten untersucht werden.

    Darüber hinaus kommt die Studie von Avenir Suisse (2008), welche die Effizienz und die Produktivität von staatlichen Spitälern untersucht zum Schluss, dass Spitäler betriebswirtschaftliche Freiräume benötigen, um Leistungen effizient und mit hoher Qualität erbringen zu können. Einige Aspekte können sehr wohl auch auf das Schweizer Schulwesen übertragen werden. Dies zeigt sich auch an der Einführung von geleiteten Schulen im Kanton Schwyz (GELVOS) (Leutwyler 2003).

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© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Suter, P. (2013). Bildung in der Schweiz. In: Determinanten der Schulwahl. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19729-6_3

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