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Theoretische Ansätze einer transnationalen Forschungsrichtung

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Biographien in Bewegung
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Zusammenfassung

In der Darstellung zentraler Ansätze einer transnationalen Forschungsrichtung geht es darum, aufzuzeigen, wie die gegenseitigen Verweisungen zwischen Herkunfts- und Ankunftskontext der Migration konzeptualisiert werden. Eine umfassende Rezeption kann aufgrund der Fülle von Arbeiten nicht erfolgen. Von besonderem Interesse sind Konzeptionen, die empirisch auf ähnlichen Migrationsfeldern wie dem vorliegenden beruhen.

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Notes

  1. 1.

    Für einen Überblick siehe Pries (2008). Darin wird u. a. auf die unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen hingewiesen, aus denen sich ForscherInnen mit nationale Grenzen überschreitenden Phänomenen beschäftigen.

  2. 2.

    Hierzu lässt sich allgemein kritisch anmerken, dass sich durch eine transnationale Forschungsrichtung zwar die Perspektive auf Migrationsverläufe änderte, allerdings nur selten neben dem Ankunfts- auch der Herkunftskontext der MigrantInnen explizit einbezogen wurde.

  3. 3.

    Zur Problematik von Differenzierungen in der Migrationsforschung entlang der Unterscheidung zwischen erzwungener und freiwilliger Migration, zwischen Sesshaftigkeit und Mobilität sowie entlang politischer, zeitlicher und geographischer Einrahmungen siehe Lucassen/Lucassen 1997.

  4. 4.

    Konzepte der Migrationsforschung schlossen die Herkunftsregionen von MigrantInnen lange Zeit hauptsächlich über die Analyse sogenannter push-Faktoren ein. Den pull-Faktoren in den Ankunftsregionen der Migration entgegengesetzt, fanden sie Eingang in neoklassische Migrationstheorien (vgl. Han 2006). Ein weiterer Grund, weswegen sich die Migrationsforschung lange Zeit auf die Ankunftsregion konzentrierte, lag in der Asymmetrie der Forschungsinfrastruktur und -ressourcen (vgl. Pries 1996).

  5. 5.

    Als deutschsprachige Migrationsforscher lassen sich etwa für eine eher makrostrukturell angelegte Forschung bezogen auf den Ankunftskontext Hoffmann-Nowotny (1970) und für eine eher mikrostrukturell angelegte Forschung Esser (1980) anführen. Hervorzuheben sind allerdings Essers Ausführungen zu Entscheidungsprozessen. In ihnen wird zwar nicht explizit der Erfahrungshintergrund von MigrantInnen miteinbezogen, gleichwohl weist Esser unter einer mikrosoziologischen Perspektive auf MigrantInnen als handelnde AkteurInnen auf einen Zusammenhang hin zwischen der Entscheidung zur Migration (im Herkunftskontext) und dem Integrationsprozess in der Ankunftsgesellschaft. Auch könne sich der Zeithorizont der Migration auf den Entscheidungsprozess auswirken. Roswitha Breckner (2005) weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass allerdings offen blieb, unter welchen Bedingungen sich das Verhältnis zwischen der Migrationsentscheidung und dem Eingliederungsprozess angesichts neuer Erfahrungen und der Entwicklung neuer Erwartungen im Verlauf der Migration verändern konnte.

  6. 6.

    Die Forderung nach einer nicht nur wirtschaftlichen und sozialen, sondern auch nach einer kulturellen Assimilation erwies sich als sozial blind. Während die kulturelle Anpassung insbesondere von MigrantInnen verlangt wurde, die unteren sozialen Schichten angehörten, wurde deutlich, dass dies gerade nicht von sogenannten expatriates aus bildungsstarken Schichten eingefordert wurde.

  7. 7.

    Mit intermediären sozialen Strukturen beschäftigen sich auch Migrationstheorien, die vornehmlich auf wirtschaftliche Prozesse ausgerichtet sind. So richtet der Ansatz der „Neuen Migrationsökonomie“ [new economics of migration] das Augenmerk auf die Einheit des Haushaltes zur Erklärung von Migrationsentscheidungen. Migration wird unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten als eine Strategie zur Minimierung von Risiken und Marktzwängen betrachtet. Über die Verteilung von Familienmitgliedern gelänge eine Diversifikation von Einkommensquellen. Gleichzeitig wird betont, dass der Nutzen einer Einkommenssteigerung vom sozioökonomischen Kontext des Haushaltes, d. h. von den Relationen zum Lebensstandard anderer Haushalte des sozialen Umfeldes, abhängig sei (vgl. Massey et al. 1998).

  8. 8.

    Daneben weist Morokvasic (2003) auch auf die geänderten Bedingungen insgesamt für Migrationen aus Osteuropa nach dem Fall des Eisernen Vorhangs hin. Das Weggehen impliziere nicht mehr wie noch zuvor, für immer zu gehen, und schließe eine Rückkehr nicht mehr aus (vgl. ebd.: 107). Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass die spezifischen Dynamiken, die sich in den jüngeren Migrationsverläufen abzeichnen, auch mit Veränderungen in den Motivationen für eine Migration in Zusammenhang stehen. Weniger geht es um die Flucht vor Zwang, Gewalt und Unterdrückung als um die Verbesserung der materiellen Versorgung (siehe hierzu Kap. 6.1).

  9. 9.

    Darüber hinaus formulierten die Autorinnen, dass sich sozialwissenschaftliche Annäherungen an diese Formen von Migration über Konzepte von Ethnie, Rasse und Nation als zu eingeschränkt erwiesen hätten, wenngleich sich MigrantInnen den Konzepten von Nation mehrerer Staaten gegenübersähen. Hieraus entwickelte sich später die Kritik, dass die Existenz von Nationalstaaten in den Sozialwissenschaften naturalisiert werde (vgl. Wimmer/Glick Schiller 2002 zum Begriff des ‘methodologischen Nationalismus’).

  10. 10.

    Die Beobachtung, dass MigrantInnen mitunter sehr intensive Bindungen zu ihren Herkunftsregionen unterhalten, hat zu unterschiedlichen konzeptionellen Ansätzen geführt, die häufig um bestimmte Begriffe und implizite semantische und metaphorische Vorstellungen kreisen. Zentrale Konzeptionen lehnen sich an den Raum-Begriff an.

  11. 11.

    Pries bezieht sich stärker als Faist auf einen räumlich-geographischen Flächenraum. So bezeichnet er transnationale soziale Räume als „weder de-lokalisiert noch de-territorialisiert“ (Pries 2001: 53). Diese Verknüpfung von Sozialraum und geographischem Raum zeigt sich in der wiederholt gewählten Formulierung der „‘Aufstapelung’ unterschiedlicher Sozialräume im gleichen Flächenraum“ (Pries 2008: 117, Anführungsstriche im Original), die zu Kritik an dieser Vorstellung von transnationalen sozialen Räumen geführt hat, da sie eine geographische Lokalisierbarkeit derartiger Räume evoziere sowie die Vorstellung bestimmter Grenzziehungen impliziere (vgl. Apitzsch 2003).

  12. 12.

    Auch Pascal Goeke (2007) führt an, dass bestimmte Phänomene, die nun im Rahmen einer transnationalen Forschungsperspektive exponiert untersucht würden, bereits Jahrzehnte zuvor beobachtet worden seien. Eine „Teilhabe in zwei ökonomischen Systemen und damit auch die Selbstverortung in zwei Referenzsystemen“ sei ebenso bekannt gewesen wie Begriffe für Pendel- und RemigrantInnen [ritornati sowie pečalbari] (ebd.: 48 f.). In den Migrationsbewegungen der sogenannten ‘GastarbeiterInnen’ zeigten sich grenzüberschreitende Verflechtungen etwa in Form von Erziehungsarrangements. Ähnlich diskutieren Morokvasic/Rudolph (1994) und Morok vasic (2003) Ähnlichkeiten aktueller Migrationen mit Wanderungsbewegungen von GastarbeiterInnen vor 1918 sowie in den 1960er und 1970er Jahren. Morokvasic/ Rudolph betonen in diesem Zusammenhang, dass es aktuell „keine große Anwerbung“ (ebd.: 22) gebe. „Einstellungen resultieren aus Initiativen von (potentiellen) Beschäftigten und Arbeitssuchenden unter Nutzung formeller und informeller Ressourcen“ (ebd.). Ist den Autorinnen bezogen auf das Ausmaß damaliger Anwerbungen sicherlich zuzustimmen, gibt es aktuell gleichwohl, etwa im Rahmen von Arbeitsmigrationen von Ost- nach Westeuropa, zwischenstaatlich ausgehandelte Vereinbarungen zur Arbeitsmigration in bestimmten Tätigkeitsfeldern und innerhalb gewisser Kontingente. Beispielhaft lässt sich die Vermittlung von Beschäftigten für Tätigkeiten in der Landwirtschaft nennen, die häufig aus osteuropäischen Ländern kommen, so etwa im Fall der sogenannten „Erdbeerpflücker“ aus Rumänien (vgl. Verseck 2008).

  13. 13.

    Eine Diskussion allein um die Frage, ob es sich um die Herausbildung neuartiger Migrationsmuster handelt, geht, so scheint es, allerdings am Kern der Sache vorbei. Die zentrale Frage lautet vielmehr, ob auf der Grundlage neuartiger Perspektiven auf Migrationsbewegungen bestimmte Ansätze und Instrumentarien geschaffen werden, um die zentralen Phänomene, die sich bei den vorliegenden Migrationsprozessen abspielen, in den Blick zu bekommen. Möglicherweise unterscheiden sich im Einzelfall daher die aktuellen Migrationsverläufe und ihre Bedingungen nicht so sehr von früheren. Doch könnten mit einer neuartigen Perspektive auf die Migrationsverläufe im Rahmen transnationaler Ansätze möglicherweise bestimmte Zusammenhänge stärker in den Blick geraten, wodurch insgesamt ein besseres Verständnis der Phänomene erreicht werden könnte. Darüber hinaus gilt es, die Frage nach der Neuartigkeit von bestimmten Migrationsverläufen kontextsensibel zu diskutieren. So entwickelten sich etwa spezifische Formen von Netzwerk- und Kettenmigration in Migrationsprozessen von Ost- nach Westeuropa in jüngerer Zeit vor allem politisch bedingt erst nach 1989

  14. 14.

    „Transnational living refers to a wide panoply of social, cultural, political, and economic cross-border relations that emerge, both wittingly and unwittingly, from migrants’ drive to maintain and reproduce their social milieu from afar“ (Guarnizo 2003: 667).

  15. 15.

    Eine Definition des Begriffs Migrationsregime legen Karakayali/Tsianos (2002) vor. Sie verstehen darunter „die Gesamtheit aller staatlichen sowie nichtstaatlichen Praktiken (…), die grenzüberschreitende Migration strukturieren und kontrollieren“ (ebd.: 246).

  16. 16.

    Bezogen auf das rumänisch-italienische Migrationsfeld fanden sich beispielsweise zahlreiche Artikel in der rumänischsprachigen Wochenzeitschrift Gazeta Românească zu Jobbörsen, die vom rumänischen Arbeitsministerium in Italien organisiert wurden, um ArbeitsmigrantInnen anzuwerben und damit zu einer Rückkehr nach Rumänien zu animieren (exemplarisch ebd.: Bursă de locuri de muncă la Torino [dt.: Arbeitsplatzbörse in Turin A.K.], 13.-19. Juni 2007: 3). Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise gingen diese Bemühungen allerdings zurück. So sorgten Äußerungen des rumänisehen Präsidenten Traian Băsescu für Aufsehen, rumänische MigrantInnen sollten im Ausland bleiben, um nicht das rumänische Sozialsystem zu belasten (vgl. Brüggmann 2010).

  17. 17.

    In diesem Zusammenhang stellte sich im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Frage, inwiefern die Einbindung in Netzwerkstrukturen aus dem Herkunftskontext die Prozesse der (Neu)Orientierung im Zuge der Migration beeinflusste bzw. möglicherweise eine relative Kontinuität bisheriger Relevanzrahmen aus dem Herkunftskontext bewirkte. Dieser Aspekt wurde in die Analyse der Falldarstellungen (Teil IV) miteinbezogen.

  18. 18.

    Als eine prominente frühere Untersuchung zu Funktionsweisen von Netzwerkstrukturen vgl. Granovetter (1973). Er unterscheidet zwischen ‘ strong ties’ die vor allem auf verwandtschaftlichen Bindungen gründeten, und sogenannten ‘weak ties’ Letztere seien für die Einbindung in Gemeinschaften unentbehrlich: „weak ties (…) are here seen as indispensable to individuals’ opportunities and to their integration into communities“ (ebd.: 1378).

  19. 19.

    Live-in bedeutet, dass die Haushaltskräft in den Haushalten ihrer ArbeitgeberInnen mitwohnen. Vorteil ist der Verzicht auf die Wohnungssuche und bei illegal Beschäftigten die relativ sichere Unterbringung. Als nachteilig wirkt sich hingegen häufig die permanente Verfügbarkeit aus. Im Gegensatz dazu bezeichnet live-out separate Wohn- und Arbeitsverhältnisse. Von Vorteil sind für die Haushaltskräftte die geringere Verfügbarkeit und eine häufig insgesamt geringere Abhängigkeit von den ArbeitgeberInnen. Im Fall von live-out bestehen oftmals mehrere Arbeitsverhältnisse parallel (vgl. Anderson 2000).

  20. 20.

    Empirische Nachweise hierzu für osteuropäische Herkunfts- bzw. Ankunftsländer scheinen bisher sehr begrenzt. Dies ging etwa im Rahmen der Konferenz Care and Migration, April 2009, hervor (vgl. Apitzsch/Schmidbaur 2010).

  21. 21.

    Hondagneu-Sotelo/Avila (1997) weisen dabei in ihrer Untersuchung über die familiäre Situation von Arbeitsmigrantinnen, die als Haushaltshilfen in Los Angeles arbeiten, auf das Dilemma der Haushaltshälterinnen hin, hegemonialen Konzepten von Mutterschaft nicht zu entsprechen. Durch ihre transnationale Mutterschaft würden sie weder den gängigen US-amerikanischen weißen Mittelklasse-Mustern einer ausschließlichen Mutterschaft noch den lateinamerikanischen Vorstellungen einer bevorzugten Nähe der Mütter zu ihren Kindern gerecht werden können.

  22. 22.

    Hierbei gilt es in Bezug auf das vorliegende Migrationsfeld hervorzuheben, dass Familienzusammenführungen aufgrund der spezifischen Migrationspolitiken in südeuropäischen Zielländern, wie Spanien und Italien, relativ häufig vorkommen (vgl. Teil III).

  23. 23.

    Faist (2000b) weist diesbezüglich auf die Bedeutung von Bildungskapital hin. Für Familien hoch qualifizierter MigrantInnen, deren Bildungskapital im Ankunftsland anerkannt werde, sei es meist leichter, am Ankunftsort zusammenzuwohnen, da eine zeitliche Ausdehnung des Aufenthaltes auch politisch gewollt sei. In Bezug auf die unterschiedlichen Figurationen von Familien zwischen Herkunfts- und Ankunftsland erscheinen ebenso Untersuchungen relevant, die unter einer Mehrgenerationenperspektive auf die Trennung älterer MigrantInnen von ihren Familien hinweisen. So etwa wenn ältere MigrantInnen in ihr Herkunftsland zurückkehren, um dort ihren Ruhestand zu verbringen, während ihre erwachsenen Kinder sowie ihre Enkelkinder im Ankunftsland verbleiben (vgl. Dietzel-Papakyriakou 1993).

  24. 24.

    In diesem Zusammenhang erscheint der Hinweis angebracht, dass nicht nur das Einwanderungsland, sondern auch das Herkunftsland durch die Einsparung von Sozialleistungen von der Arbeitsmigration profitiert. Verbunden mit den Überweisungen der MigrantInnen in ihre Heimatländer können etwa Lebensbedingungen am Existenzminimum aufgefangen werden. Gleichwohl werden die materiellen Auswirkungen der Arbeitsmigration auf die Herkunftsländer generell ambivalent bewertet. So profitierten etwa selten lokale Wirtschaftskreisläufe von den Rücküberweisungen und der politische Reformdruck werde tendenziell gesenkt (vgl. Massey et al. 1998, Pries 2001, Uchatius 2004)

  25. 25.

    Der Familienstand von Migrantinnen kann darüber hinaus mit kulturspezifischen Vorstellungen von Geschlechterbeziehungen verbunden sein. Han (2003: 129) weist diesbezüglich etwa darauf hin, dass entsprechend der konfuzianischen Tradition in Korea Frauen lediglich vor ihrer Heirat einer Erwerbsarbeit außerhalb ihrer Familie nachgehen dürften, während auf den Philippinen Frauen dazu angehalten würden, ihre Familie, etwa durch eine Arbeitsmigration, finanziell zu unterstützen.

  26. 26.

    Im Zusammenhang mit pendelartigen Migationsverläufen wird nach Morokvasic (2003: 112, Übersetzung A.K.) neben „Transit-Migration“ [transit migration] (vgl. Salt/Clarke 1996) und „intensiver Kurzzeit-Bewegungen“ [intensive short-term movements] (vgl. Wallace et al. 1996) von „quasi Migranten“ [quasi migrants] (vgl. Stola 2001), „unabgeschlossene[r] Migration“ [incomplete migration] (vgl. Okolski 2001) bzw. „primitive[r] Migration“ [primitive migration] (vgl. Iglicka 1999(sic)) gesprochen. Der Hinweis erscheint angebracht, dass diese Formulierungen zum einen deutlich auf eine normierte klassische Sichtweise von Migrationsbewegungen als eine unidirektionale Wanderung mit dem Ziel, sesshaft zu werden, verweisen. Zum anderen sprechen derartige Bezeichnungen von vornherein diesen Migrationsbewegungen eine besondere Bedeutung ab. Die Flüchtigkeit bzw. Unbedeutsamkeit wird gerade als ein wesentliches Merkmal dieser Migrationsbewegungen hervorgehoben.

  27. 27.

    Vor dem Hintergrund dieser Problematik um bestimmte zeitliche Kategorisierungen von Migrationsverläufen wird in der vorliegenden Arbeit aus einer biographieanalytischen Perspektive heraus für eine zeitlich offen gehaltene Annäherung an Migrationsverläufe plädiert

  28. 28.

    In einer früheren Arbeit plädiert Ursula Apitzsch (2003) in diesem Zusammenhang für ein Verständnis von transnationalen Räumen als migrationsspezifische (familien) biographische Erfahrungen im Sinne von Wissensbeständen. Transnationale Räume seien „soziale Räume im Sinne von Orientierungskoordinaten des individuellen und des Gruppenhandelns […] aufgrund vergangener, fortwirkender und zukünftig notwendiger Trennungen und Grenzüberschreitungen“ (ebd.: 69).

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Kempf, A. (2013). Theoretische Ansätze einer transnationalen Forschungsrichtung. In: Biographien in Bewegung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19656-5_2

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