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Einleitung

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Zusammenfassung

Wanderungsbewegungen in Europa haben eine lange Geschichte und viele Gesichter. Nachdem der Strom von europäischen MigrantInnen nach Übersee versiegte, verliefen Migrationsbewegungen seit den 1960er Jahren vor allem innereuropäisch (vgl. Bade et al. 2007). Insbesondere aus dem Süden Europas und der Türkei wurden ArbeitsmigrantInnen von Ländern Nord- und Westeuropas als sogenannte GastarbeiterInnen angeworben. Bereits zehn Jahre später wurden die Emigrationsländer des Südens ihrerseits zu Aufnahmeländern von MigrantInnen (vgl. King/Black 1997).

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Notes

  1. 1.

    Für einzelne Länder Europas setzte die Migration aus anderen europäischen Ländern auch schon früher ein. Ein Beispiel bildet die Migration von Belgien nach Frankreich seit Ende des 19. Jahrhunderts.

  2. 2.

    Insbesondere in Grenzgebieten, so etwa zwischen Deutschland und Polen (vgl. exemplarisch Morokvasic/de Tinguy 1993, Morokvasic 2003), wurde die hohe Dynamik in den Wanderungsbewegungen sichtbar.

  3. 3.

    Während für MigrantInnen aus Polen etwa bereits im April 1991 die Visumspflicht aufgehoben wurde (vgl. Morokvasic 2003), genügte ein Touristenvisum für MigrantInnen aus Rumänien, die nach Westeuropa ausreisten, erst seit Beginn des Jahres 2002. Aus diesem einfachen Vergleich wird deutlich, dass weder von einem homogenen Migrationsraum (Süd-)Osteuropa noch von homogenen Mobilitätspraktiken gesprochen werden kann (vgl. Weber 2003, der Autor betont die Verschiedenartigkeit von Migrationswegen [parcours] von Ost- nach Westeuropa).

  4. 4.

    Konkreter als die Anzahl der MigrantInnen aus Rumänien lassen sich ihre Geldüberweisungen aus dem Ausland beziffern. Sie erreichten mit rund 6,8 Mrd. US-Dollar knapp fünf Prozent des rumänischen Bruttoinlandsproduktes des Jahres 2006 (vgl. Roßbach 2007). Aufgrund der Wirtschaftskrise gingen die Überweisungen aus dem Ausland allerdings deutlich zurück. So fielen sie im Jahr 2009 um 35 % im Vergleich zum Vorjahr auf 3,1 Mrd. Euro (vgl. Brüggmann 2010).

  5. 5.

    Die Feldaufenthalte erfolgten in den Jahren 2005, 2007 und 2008 und betrugen insgesamt sechseinhalb Monate. Die beiden letzten je dreimonatigen Feldaufenthalte fanden jeweils zur Hälfte sowohl im Herkunfts- als auch im Ankunftskontext der Migration statt. An die Aufenthalte im Herkunftskontext schlossen sich dabei jeweils gemeinsame Überfahrten mit einigen MigrantInnen aus dem Dorf von Rumänien nach Italien an. Während der gesamten Zeit im Feld erfolgte die Unterbringung in Familien von MigrantInnen aus dem Dorf (siehe ausführlicher zur Konzeption der Untersuchung Kap. 4).

  6. 6.

    Zentrale Charakteristika dieser unterschiedlichen Wanderungsbewegungen werden konkreter in Teil III sowie bezogen auf einzelne Fallbeispiele in Teil IV behandelt. Für eine erste Annäherung an den konkreten Untersuchungsgegenstand werden sie an dieser Stelle lediglich in verkürzter Form dargestellt.

  7. 7.

    In der vorliegenden Arbeit wird Wert auf eine Gender gerechte Sprache gelegt. Dennoch wird zum Teil ausschließlich die weibliche oder männliche Form verwendet. Zum einen, um damit genauer den spezifischen (Sprach)Kontext abzubilden. Obgleich auch Ehefrauen zum Teil gemeinsam mit ihren Ehemännern Schafe hüteten, wurde etwa die Bezeichnung ‘Schäferin’ im vorliegenden konkreten Feld nicht verwendet. Zum anderen, wenn aus dem erhobenen Gesamtmaterial entweder ausschließlich oder nahezu ausnahmslos, im Sinne eines typischen Musters, Fälle von MigrantInnen eines Geschlechts hervorgingen. Ferner wird mitunter bei expliziten Verweisen auf bestimmte Konzepte und Begriffe in Form von Zitaten (z. B. „Biographieträger“) auf eine Gender gerechte Sprache verzichtet.

  8. 8.

    Zur ausführlichen Beschreibung der einzelnen Analyseschritte im Rahmen von Fallrekonstruktionen nach Rosenthal (1995) siehe Kap. 4.3.2.

  9. 9.

    Durch eine solche Einbeziehung wird schließlich auch einer konsequenten Einbettung der einzelnen Biographie in ihren gesellschaftlichen Kontext, wie sie in Theoriedebatten zum Verhältnis von Biographieforschung und sozialwissenschaftlicher Theoriebildung gefordert wird (vgl. u. a. Rosenthal 20092), Rechnung getragen.

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© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Kempf, A. (2013). Einleitung. In: Biographien in Bewegung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19656-5_1

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