Zusammenfassung
Dieser Beitrag nimmt den interdisziplinären Dialog zwischen Musik und Religion mit der These auf, dass viele Menschen in der Musik religiöse Gefühle erleben und religiöse und weitere damit zusammenhängende Bedürfnisse über das Medium der Musik regulieren. Zu dieser Aussage komme ich in erster Linie auf empirischem Wege: Im Rahmen einer kleinen Studie über die Bedeutung von Musik im Leben von Nicht-Musikern sagte ein junger Mann wörtlich, was hier im Titel steht – “Musik ist meine Religion” (dokumentiert in Wysser, Hofer & Spychiger, 2005). Die Ergebnisse dieser explorativen Untersuchungen, über zwei Semester mit Lehramtsstudierenden des Faches Musik an der Pädagogischen Hochschule Bern durchgeführt, wurden zur Pilotstudie für ein größer angelegtes Projekt zur Erforschung des musikalischen Selbstkonzeptes. Darüber wird im letzten Abschnitt des vorliegenden Beitrags noch berichtet. Die zentralen Ergebnisse beider Studie sollen aber einleitend schon zur Diskussion eingebracht werden.
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Spychiger, M. (2013). “Musik ist meine Religion”. In: van Belzen, J. (eds) Musik und Religion. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19652-7_8
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