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Formierung von Oppositionsbewegungen innerhalb der katholischen Kirche in den Philippinen (1966–1986)

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Werben um „Advokaten“
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Zusammenfassung

In den wenigen politikwissenschaftlichen Untersuchungen zum Kirche-Staat-Verhältnis in den Philippinen seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stehen Fragen nach der Haltung der Kirche zum Kriegsrechtsregime der Regierung Marcos (1972–1986) und zur Rolle der katholischen Kirche bei der Absetzung dieses Regimes im Vordergrund. Kirchliche Institutionen werden, wie in der häufig zitierten Untersuchung von Youngblood, hinsichtlich ihrer Bereitschaft zur Duldung, zur „kritischen Zusammenarbeit“ oder zur offenen Kritik an den Maßnahmen des Regimes typisiert.

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Notes

  1. 1.

    vgl. Youngblood, Robert L.(1982): Structural Imperialism. An Analysis of the Catholic Bishop’s Conference of the Philippines. In: Comparative Political Studies. Vol. 15, Nr. 1 S. 35 f.

  2. 2.

    vgl. Teil I, Abschnitt

  3. 3.

    Joint Pastoral Letter of the Philippine Hierarchy on Social Action and Agricultural Development, 1967 und Joint Pastoral Letter of the Philippine Hierarchy on Social Awareness, 1968. Siehe dazu: Fabros, Wilfredo B. (1988): a.a.O., S.100 ff.

  4. 4.

    vgl. Wegner, Rodger (1993): Nicht-Regierungsorganisationen als entwicklungspolitische Hoffnungsträger? Eine Studie zur Wirksamkeit privater Entwicklungshilfe auf den Philippinen. Münster und Hamburg, S. 110 f.

  5. 5.

    Die „decontrol policy“ von Macapacal löste die Strategie der Importsubstitution, die in der Zeit von 1949 bis 1961, aber insbesondere unter der Regierung Garcia (1957–1961) die Wirtschaftspolitik der Philippinen bestimmt hatte, ab und leitete den Beginn der „exportorientierten Industrialisierung“ und die Bindung der Philippinen an die Wirtschaftsstrategie von Internationalem Währungsfonds und Weltbank ein. Siehe dazu: Bashiri-Goudarzi, Hebatollah (1989): Philippinen: Diktatur und Dependenz. Zum Verhältnis zwischen Diktatur und Dependenz am Beispiel der sozioökonomischen Entwicklung auf den Philippinen. Frankfurt, Bern, New York, Paris, sowie Bello, Walden/Kinley, David/Elinson, Elaine (1982): Development Debacle: The Worldbank in the Philippines. San Francisco, S. 127 ff., und Ofreneo, Rene E. (1987): Das industrielle Debakel der Philippinen und die Schuldenkrise. In: Boris, Dieter u. a.: Schuldenkrise und Dritte Welt. Köln, S. 166–185.

  6. 6.

    vgl. Carroll, John J. (1968): The Philippine Economy. Rising Expectations, Limited Fulfilment, In: Solidarity, Vol. 3, Feb., S. 7 ff.

  7. 7.

    vgl. Ebd., S. 12.

    Zu Beginn der 70er Jahre waren die Philippinen das Land mit der höchsten Verbreitung des Pachtwesens unter den Kleinbauern in Südostasien. Seit der Jahrhundertwende hatte der Anteil der Pachtbauern an der landwirtschaftlichen Bevölkerung kontinuierlich zugenommen. Waren im Jahr 1903 nur 18,1 % der Kleinbauern Pächter, so betrug ihr Anteil 1948 bereits 47,3 % und im Jahr 1960 waren es 54 %. Ein hoher Anteil der Pachtbauern war zu einer Abgabe von mehr als 50 % verpflichtet. Das Anwachsen des Anteils an Pachtbauern resultiert vor allem aus der Praxis der Erbteilung, die zu immer kleineren Parzellen und Erträgen führt, so dass keine Rücklagen für Notfälle gemacht werden können und Verschuldung schließlich den Verkauf des Landes erzwingt. In 1960 bewirtschafteten mehr als die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe weniger als 3 ha. Vgl. Wurfel, David (1988): Filipino Politics. Development and Decay. Ithaka und New York, S. 55

  8. 8.

    vgl. Wurfel, David (1988): a.a.O., S. 53.

  9. 9.

    vgl. Bello, Walden/Kinley, David/Elinson, Elaine (1982): a. a. O., S. 17.

  10. 10.

    Das Realeinkommen der Lohnarbeiter war im Zeitraum 1950–1970 kaum gestiegen, während die Profitraten großer Unternehmen jährliche Steigerungen von 20–30 % aufzuweisen hatten. In 1956 verdienten 5 % der philippinischen Bevölkerung 27 % der Einkommen, in 1971 waren es 24 %. Zwischen 1956 und 1966 sank die Lohnqoute von 32,5 % auf 27,5 %, während die Profite von 67,5 % auf 72,6 % anstiegen. Siehe dazu: Wurfel, David (1988): a.a.O., S. 54.

  11. 11.

    Das Laurel-Langley Agreement von 1954 (Revision des Bell Trade Act von 1946) gestattete den Amerikanern „parity privileges“ in allen wirtschaftlichen Sektoren. Die Konsequenzen des Laurel-Langley Agreement konnten in einem bestimmten Maße durch die Importsubstitutions-Politik der Regierung Garcia 1957 bis 1961 abgefangen werden. Seine ’„Filipino-First-Politik“ beinhaltete die Bevorzugung von philippinischen Investments, insbesondere in Branchen, die bislang von Nicht-Filipinos kontrolliert waren, und förderte Joint Ventures mit mindestens 60 % philippinischer Beteiligung. Vgl. Constantino, Renato (19..): a.a.O., S. 314.

  12. 12.

    Mit den gleichzeitig in den westlichen Industrieländern aufkommenden Studentenbewegungen teilt die philippinische Studentenbewegung den Protest gegen den Vietnam-Krieg. Sie verband diesen Protest mit der Kritik an der Anwesenheit der US-Stützpunkte in den Philippinen, die in diesen Jahren als wichtige logistische Basis für die amerikanische Intervention in Vietnam dienen und als Manifestation von US-Einfluss in Wirtschaft und Politik der Philippinen erscheinen. Siehe dazu: Daroy, Petronilo Bn. (1988): On the Eve of Dictatorship and Revolution. In: Javate-de Dios, Aurora/Daroy, Petronilo/Kalaw-Tirol, Lorna (Hrsg.): Dictatorship and Revolution. Roots of the People’s Power. Quezon City, S. 20 f.

  13. 13.

    vgl. Hansen, Sven (1991): Philippinen. Guerilla und Revolution. Ursprünge, Entwicklungen und Krise der NDF. Münster, S. 18 f.

  14. 14.

    Sison war 1967 aus der PKP ausgeschlossen worden, nachdem er einem Dokument massive Kritik an den Parteistrukturen und Aktionsformen geübt hatte.

  15. 15.

    vgl. Guerrero, Amado (Sison, José Maria) (1970): Philippine Society and Revolution. Reprint: International Association of Filipino Patriots, USA 1979).

  16. 16.

    vgl. Hansen, Sven (1991): a.a.O., S. 20 f.

  17. 17.

    vgl. Nimsdorf, Udo (Hrsg.) (1988): Anatomie einer Revolution. Herrschaft, Krise und Umbruch in den Philippinen. Saarbrücken, S. 70 f.

  18. 18.

    vgl. Hanisch, Rolf (1986): Der Machtwechsel auf den Philippinen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. B 45/1986, S. 10 f.

  19. 19.

    vgl. Risse, Thomas/Jetschke, Anja/Schmitz, Hans Peter (2002): Die Macht der Menschenrechte. Internationale Normen, kommunikatives Handeln und politischer Wandel in den Ländern des Südens. Baden-Baden, S. 51.

  20. 20.

    vgl. Rohde, Roland (1998): Die politische Ökonomie des East Asian Miracle. Ursachen für Erfolg und Misserfolg einer protektionistischen Wirtschaftspolitik am Beispiel Taiwans und der Philippinen. Frankfurt a. M., S. 202 f.

  21. 21.

    vgl. Rohde, Roland (1998): a.a.O., S. 165.

  22. 22.

    Einige Wirtschaftswissenschaftler erwarteten, dass nach Singapur, Südkorea und Taiwan nun in den Philippinen das nächste „Asien economic miracle“ stattfinden würde. Einflussreich für die außenpolitische Haltung der USA in diesem Zusammenhang war insbesondere die Veröffentlichung von: Huntington, Samuel (1969): Political Order in Changing Societies. New Haven.

  23. 23.

    vgl. Wurfel, David (1988): a. a. O., S. 168.

  24. 24.

    Der Landbesitz der Aquino-Familie gehörte zu den ersten, die enteignet wurden. Bereits nach kurzer Zeit zeigte sich aber der von kurzfristigen politischen Interessen bestimmte Charakter dieser Reform. Bei der Proklamation der Landreform im 1972 ging das Department of Agrarian Reform von über 1 Million berechtigten Pächtern aus, 1975 nur noch von 390.000 Pächtern. Der Anteil der in die Reform einzubeziehenden Landbesitzer mit mehr als 7 ha Land verkleinerte sich, da Landanteile an Familiemitglieder und Verwandte überschrieben wurden. Bis 1977 hatten lediglich 86.500 Pächter „Certificates of Land Transfer“ erhalten, d. h. konnten mit der Abzahlung beginnen. Siehe dazu: Wurfel, David (1988): a.a.O., S. 166 ff.

  25. 25.

    vgl. National Economic and Development Authority: Summary of the Five-Year Philippine Development Plan, 1978–1982. Zit. n.: Youngblood, Robert L. (1990): Marcos against the church. Economic Development and Political Repression in the Philippines. Ithaca und London. S. 39.

    Die „social justice“- Rhetorik von Marcos ist von großer Bedeutung für die Beziehung zur katholischen Kirche und deren Entwicklungsarbeit sowie für die unter dem Dach der Kirche sich formierenden oppositionellen Gruppen. Die Diskrepanz von Ankündigung und Realität der Regierungspolitik bietet den Ansatzpunkt für die in kirchlichen Gruppen immer schärfer formulierte Kritik am Marcos-Regime.

  26. 26.

    Hanisch, Rolf (1986): a.a.O., S. 11.

  27. 27.

    Imelda Marcos entstammte dem Roualdez-Clan. Marcos und seine Günstlinge (Cronies) waren an 85 % der Wirtschaftsunternehmen beteiligt. Siehe dazu die aufschlussreiche Übersicht zu den Beteiligungen des Marcos-Romualdez-Clan an Wirtschaftsunternehmen In: Rohde, Roland: (1998): a.a.O., S. 208 f.

  28. 28.

    vgl. Villegas, Bernardo (1986): The Economic Crisis. In: Bresnan, John (Ed.) (1986): Crisis in the Philippines. The Marcos Era and Beyond. Princeton, S. 156.

  29. 29.

    Erfolgreich im Sinne der Produktivitätssteigerung im Reisanbau war das Masagana-99-Programm, das den Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden und genetisch verändertem Saatgut förderte. Auch die Infrastrukturprojekte im Bereich Straßenbau gehören zur positiven Bilanz. Vgl. Rohde, Roland (1988): a.a.O., S. 209.

  30. 30.

    vgl. Rohde, Roland (1998): a.a.O., S. 240 f.

  31. 31.

    vgl. Chapman, William (1987): Inside the Philippine Revolution. The New People’s Army and its struggle for power. Quezon City, S. 95

  32. 32.

    vgl. Siemers, Günter (1986): Die „Neue Volksarmee“ in den Philippinen. Strategisches Patt in einigen Jahren? In: Asien, Nr. 19, S. 25.

  33. 33.

    Angesichts der Fragmentierung des Landes in viele Inseln entschied sich die Führung der Kommunistischen Partei gegen das maoistische Konzept der allmählichen Ausweitung eines fest kontrollierten befreiten Gebiets und für einen Bewegungskrieg an vielen lokalen Fronten. vgl. Siemers, Günter (1986)

  34. 34.

    vgl. Ebd., S. 28 ff.

  35. 35.

    vgl. Ebd., S. 26.

  36. 36.

    vgl. Lande, Carl H. (1986): The Political Crisis. In: Bresnan, John: a.a.O., S. 136.

  37. 37.

    vgl. Siemers, Günter 1986): a.a.O., S. 27.

  38. 38.

    vgl. Nimsdorf, Udo (Hrsg.): a.a.O., S. 154 ff..

  39. 39.

    vgl. Navarro, Reuben N. (1992): The Politicization of the Philippine Military under Marcos and Aquino. In: Asien, Nr. 43, April 1992, S. 58.

  40. 40.

    In der Zeit seit der Ausrufung des Kriegsrechts bis zu dessen formeller Aufhebung im Jahr 1981 wurden mindestens 70.000 Menschen unter dem Verdacht des Verstoßes gegen die nationale Sicherheit festgenommen und vielfach ohne Verfahren längerfristig inhaftiert. Diese Zahl wird auch von Regierungsstellen zugestanden. Genauere, vermutlich höhere Zahlen sind kaum ermittelbar. Nach der Aufhebung des Kriegsrechts fanden weiterhin Festnahmen und Inhaftierungen wegen des Verdachts der subversiven Tätigkeit unter Anwendung von Presidential Commitment Orders (PCOs) statt. Vgl. dazu: Task Force Detainees of the Philippines (TFDP)/Kapisanan para sa Pagpapalaya at Amnestiya ng mga Detenido sa Pilipinas (KAPATID): Political Detainees: Living Evidence of Political Repression, Quezon City 1984, S. 2 ff. (Archiv Treber)

  41. 41.

    vgl. Nimsdorf, Udo (1988): a.a.O., S. 157.

  42. 42.

    Zwar wurden die Erwartungen des Marcos-Regimes an die US-amerikanische Militärhilfe zur Zeit der Präsidentschaft von Jimmy Carter nicht im erwarteten Umfang und nur zögernd erfüllt. Aber Carter konnte sich mit seinen Bedenken zur Menschenrechtslage in den Philippinen nicht gegen die sicherheitspolitischen und wirtschaftspolitischen Interessen im US-Kongress durchsetzen. Siehe dazu: Barnds, William J. (1986): Political and Security Relations. In: Bresnan, John (Ed.): a.a.O., S. 236 f.

  43. 43.

    vgl. Barnds, William J. (1986): a.a.O., S. 238 ff.

    Linksnationale Kreise in den Philippinen opponieren seit Ende der 60er Jahre gegen den Fortbestand des Stützpunkte-Abkommens. Die Stützpunkte werden als Beeinträchtigung der vollen Souveränität des Landes, als Zielort für Angriffe von außerhalb der Philippinen und Ausgangspunkt für den Einbezug der Philippinen in eine nukleare Auseinersetzung zwischen den Vereinigten Staaten und den Sowjetunion gewertet. Siehe dazu: Simbulan, Roland G. (1983): The Bases of our Insecurity. A Study of the US-Military Bases in the Philippines. Manila.

  44. 44.

    Besondere Aufmerksamkeit erzielten der Bericht von Amnesty International 1976b und der Bericht der Internationalen Juristenkommission 1977 sowie der Menschenrechtskongress der Basso International Foundation 1980 in Antwerpen. (Permanent Peoples’ Tribunal on the Philippines.) Siehe dazu: Risse, Thomas/Jetschke, Anja/Schmitz, Hans Peter (2002): Die Macht der Menschenrechte. Internationale Normen, kommunikatives Handeln und Politischer Wandel in den Ländern des Südens. Baden Baden, S. 55 ff.

  45. 45.

    Risse u.a. definieren „Taktische Konzession“ als eine Situation zunehmender Einschränkung der Handlungsfähigkeit repressiver Regime durch internationale und innergesellschaftliche Mobilisierung, auf die die Staatsführung mit einem Prozess der kontrollierten Liberalisierung reagiert. vgl. Risse, Thomas/Jetschke, Anja/Schmitz, Hans Peter (2002): a.a.O., S. 39 f.

  46. 46.

    vgl. Nimsdorf, Udo (1988): a.a.O., S. 85 f.

  47. 47.

    Die Präsidentenwahl von 1981 war von der liberalen bürgerlichen Opposition wegen der unakzeptablen Bedingungen boykottiert worden. Siehe dazu: De Dios, Emmanuel S.  (1987): The Erosion of the Dictatorship. In: Javate-de Dios, Aurora/Daroy/Petronilo Bn./Kalaw-Tirol, Lorna: a.a.O., S. 79 f.

  48. 48.

    Es wird geschätzt, dass an dem Beerdigungsmarsch für Aquino annähernd 2 Millionen Menschen und an den Gedenkmärschen danach (Jahrestag der Kriegsrechtserklärung, Aquinos Geburtstag) jeweils eine halbe bis eine Million Menschen teilnahmen. siehe: Razon, Roca 1983): The 1983 Protest Movement, Emerging Points and Counterpoints. In: Kalinangan, 3. Jg., Nr. 4, S. 7 ff.

  49. 49.

    Obwohl eine Verschwörung im Militär zur Ermordung Aquinos als sicher galt, spricht ein Gericht die 25 angeklagten Offiziere frei und gibt einem nicht mehr lebenden „kommunistischen“ Einzeltäter die Schuld.

  50. 50.

    Die oppositionellen Parteienbündnisse Laban ng Bayan und UNIDO, die gegen die Marcos-Partei antreten, repräsentieren Teile der ländlichen Elite und der urbanen bürgerlichen Elite. Die Bündnisse unterscheiden sich hinsichtlich ihrer politischen Ziele kaum. Sie eint die Gegnerschaft zu Marcos und die Forderung nach Einhaltung demokratischer Spielregeln. Beide Bündnisse sind von internen Konfliktlinien durchzogen, die sich an der Haltung zu den US-Basen und der außenpolitischen Orientierung festmacht. Mit Forderungen nach grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen tritt das Bündnis BAYAN (Neue Patriotische Koalition) auf. BAYAN repräsentiert die Forderungen der Untergrundbewegung NDF. Vgl. dazu: Aktionsgruppe Philippinen (Hrsg.) (1986): Philippinen – wenn der Bambus bricht. Reinbek, S. 182 ff.

  51. 51.

    Aquino wurde bei ihrer Kandidatur von der katholischen Kirche, insbesondere von dem Kardinal von Manila und von der Wahlbeobachterbewegung „National Movement for Free Elections“ (NAMFREL), die der katholischen Kirche und der oppositionellen Elite nahe steht, unterstützt. Mitglieder von NAMFREL werden in Kirchengemeinden gewonnen und geschult. Die NAMFREL war nach Hanisch eine Massenbewegung von gut einer halben Million ehrenamtlicher Mitglieder. vgl. Hanisch, Ralf: (1986): a.a.O., S. 9. sowie Kunz, Hildegard Maria (1995): Von Marcos zu Aquino: Der Machtwechsel auf den Philippinen und die katholische Kirche. Hamburg, S. 73 ff.

  52. 52.

    ausführlich dazu: Kunz, Hildegard Maria (1995): a.a.O., S. 67 ff.

  53. 53.

    Für den Fall einer militärischen Niederschlagung des Aufstandes hatte die US-Regierung mit der Streichung der Militärhilfe gedroht. vgl. Nimsdorf, Udo (1988): a.a.O., S. 201.

  54. 54.

    vgl. Hansen, Sven: (1991): a.a.O., S. 64 ff.

  55. 55.

    vgl. Hanisch, Ralf: (1986): a.a.O., S. 8.

  56. 56.

    vgl. Rüland, Jürgen (19869: Die Philippinen. Das Marcos-Erbe. Forschungsinstitut Friedrich Ebert-Stiftung. Bonn, S. 31 ff.

  57. 57.

    vgl. Hansen, Sven (1991): S. 68 ff.

  58. 58.

    vgl. Wegner, Rodger (1993): a.a.O., S, 131.

  59. 59.

    vgl. Carroll, John, J. (1970): Magic and Religion. In: Carroll, John J./Araneta, Francisco/Keane, John T.: Philippine Institutions, Manila, S. 54 ff.

  60. 60.

    vgl.Carrol, John J. (1970): a.a.O., S. 67.

  61. 61.

    zit n. Carrol, John J. (1970): a.a.O., S. 65 f.

  62. 62.

    vgl. Ebd., S. 46.

  63. 63.

    vgl. Ebd., S. 56 f.

  64. 64.

    vgl. Ebd., S. 62 f.

  65. 65.

    vgl. Bulatao, Jaime/Gorospe, Vitaliano (1966). Split-Level Christianity and Christian Renewal of Filipino Values. Manila.

  66. 66.

    HUK = Hukbo ng Bayan Laban Sa Hapon (People’s Anti-Japanese Army)

  67. 67.

    PKM = Pamgansang Kaisahan ng mga Magbubukid (National Peasant Union)

  68. 68.

    So hatte sich etwa die Einwohnerzahl von Groß-Manila im Zeitraum 1948 bis 1970 von 1,45 Mill. auf 4,36 Mill. Verdreifacht. Vgl. dazu: Kolb, Albert (1978): Groß-Manila. Die Individualität einer tropischen Millionenstadt. Hamburg, S. 25 f.

  69. 69.

    National Secretariat of Social Action, Justice and Peace (NASSA) (1981): Servant of Humanity: Church Social Action 1966–1980, In: National Secretariat of Social Action, Justice and Peace (Hg.): Of joys and hopes, of griefs and anxieties. Fifteen Years of NASSA, 1966–1981. Manila, S. 11.

  70. 70.

    vgl. Salazar, Ralph C. (1985): Justice, Social Action and the Church. In: Socio-Pastoral-Institut (Hg.): With Raging Hope, Theology in the Third World Church and Social Transformation. Manila, S. 91.

  71. 71.

    Der Entwicklungsoptimismus der 60er Jahre prägt auch die Enzyklika „Populorum Progressio“ (Paul VI, 1967). Dieses päpstliche Lehrschreiben widmet sich erstmals ausführlich dem Problem von Entwicklung und Unterentwicklung. Es klagt ein Recht auf Entwicklung und auf gerechten Anteil an den Gütern der Erde für alle ein, übt Kritik an den Prinzipien des liberalen Kapitalismus und den Welthandelsbeziehungen und fordert die reichen Nationen zur Solidarität auf.

  72. 72.

    Ebd., S. 20.

  73. 73.

    vgl. Fabros, Wilfredo (1988): a.a.O., S. 104 f.

  74. 74.

    vgl. Bolasco, Mario/Yu, Rolando (1981): Church-State Relations. Manila, S. 63 ff.

  75. 75.

    siehe hierzu: Bolasco, Mario/Yu, Rolando (1981): a.a.O., S. 68 f. sowie Carroll, John J: a.a.O., S. 68 ff.

  76. 76.

    vgl. Bolasco, Mario/Yu, Rolando (1981): a.a.O., S. 71

  77. 77.

    vgl. De la Torre, Edicio (1986): Discovering the Filipino as Peasant. In: De la Torre, Edicio: Touching Ground, Taking Roots. Theological and Political Reflexions on the Philippine Struggle. Socio Pastoral Institute, Quezon City, S. 39.

  78. 78.

    vgl. Fabros, Wilfredo (1988): a.a.O., S. 146 ff.

  79. 79.

    Den Übergang zur konfliktorientierten Entwicklungsarbeit dokumentieren beispielhaft die mit Unterstützung einiger Kleriker gegründeten freie Gewerkschaft „National Federation of Sugar Workers“ (NFSW) und der Zusammenschluss der städtischen Squatter-Organisationen zum „Philippine Ecumenical Council for Community Organizing“ (PECCO). Siehe dazu: Wegner, Rodger (1993): a.a.O., S. 112 ff.

  80. 80.

    vgl. Lynch, Frank (1979): Folk Catholicism in the Philippines. In: Hollnsteiner, Mary Racelis (Ed.): Society, Culture and the Filipino. Quezon City, S. 123 f.

  81. 81.

    vgl. Hechanova, Louie G. (1989): Das Christus-Bild der Befreiungstheologie. Eine philippinische Erfahrung. In: Battung, Mary Rosario u. a. (Hrsg.): Theologie des Kampfes. Christliche Nachfolgepraxis in den Philippinen. Mit einem Vorwort von Bischof Julio Xavier Labayan. Münster, S. 34 f.

  82. 82.

    vgl. Picardal, Amado L. (1995): Basic Ecclesial Communities in the Philippines. An Ecclesiological Perspective. Rom. S. 80 f.

    Die katholische Kirche auf Mindanao ist in besonderer Weise durch die Einwanderungssituation geprägt. Auf der Suche nach besseren wirtschaftlichen Bedingungen wanderte der überwiegende Teil der katholischen Bevölkerung erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts von den nördlicheren Inseln zu. Zwischen 1948 und 1976 wuchs die Bevölkerung auf Mindanao von 2,5 Millionen auf 8,7 Millionen. Durch die Zuwanderer geriet die bislang dominierende muslimische Bevölkerung in eine Minderheitensituation. Von 98 % im Jahr 1913 sank der Anteil der muslimischen Bevölkerung auf 40 % in 1976. Die landwirtschaftliche Situation auf Mindanao ist von den großen Ananas- und Bananenplantagen internationaler Konzerne geprägt. Siehe dazu: Wernig, Rainer (1983): US-Imperialismus auf den Philippinen. Der Mindanao-Konflikt. Münster, S. 62.

  83. 83.

    Youngblood, Robert L. (1990): Marcos against the Church. Economic Development and Political Repression in the Philippines. Ithaka und London, S. 83 ff. sowie: Basic Christian Communities (1987): A Seminar Kit. Quezon City, S. 3 ff.

  84. 84.

    Youngblood, Robert L. (1990): a.a.O., S. 88.

  85. 85.

    15 bis 30 Familien (100 bis 200 Mitglieder) in ähnlicher sozialer und wirtschaftlicher Lage, die in einer Nachbarschaft bzw. einer Ansiedlung wohnen.

  86. 86.

    Youngblood, Robert L. (1990): a.a.O., S. 84.

  87. 87.

    Mitte der 80er Jahre gehen Bestandsaufnahmen davon aus, dass ca. 2.000 BCCs in den Philippinen existieren. Vgl. The BCC-CO Program: An Evaluation. Asian Social Institute. Herausgegeben von: BCC-CO Interregional Secretariat, Quezon City 1984, S. 26.

  88. 88.

    Labayan, Julio X. (1976): Entwicklung einer Partnerorganisation – Beginn mit lokalen Strukturen. In: Misereor – Zeichen der Hoffnung. Beiträge zur kirchlichen Entwicklungsarbeit, München, S. 225.

  89. 89.

    Mit nordamerikanischen Methoden der Gemeinwesenorganisation, insbesondere dem Ansatz von Saul Alinsky, wurde bereits seit den 60er Jahren, auch in regierungsnahen Programmen, gearbeitet. Vgl. Honculada, Jurgette A. (1985): Case Study: Zoto and the twice-told story of Philippine Communitiy Organizing. In: Kasarinlan, Vol. 1, Nr. 2, S. 13–21.

  90. 90.

    In Mindanao weiteten die Bukidnon Sugar Corporation (BUSCO), die Tagum Agricultural Development Corporation (TADECO) und das philippinische Tochterunternehmen von Del Monte, die Philippine Packing Corporation (PHILPACK), mit Unterstützung der Regierung und der Polizei ihre Anbauflächen aus. Diese Landaneignung sowie die Pläne für Staudammprojekte in Mindanao und Luzon bedrohen die Wohngebiete von tribalen Minoritäten (ca. 12 % der philippinischen Bevölkerung, vorwiegend animistische Jäger- und Sammler-Gesellschaften), die ein traditionelles und religiös interpretiertes Verhältnis zum Land und den Begräbnisplätzen ihrer Ahnen haben. Der Protest der tribalen Minoritäten gegen die Umsiedlungspläne der Regierung erhält starke Unterstützung von den regionalen Zentren für kirchliche Entwicklungsarbeit und resultiert 1978 in der Schaffung einer „Episcopal Commission for Tribal Filipinos“.

    siehe dazu: Youngblood, Robert L (1990): Marcos Against the Church, a.a.O., S. 102 ff. und Wegner, Rodger (1993): a.a.O., S. 120.

  91. 91.

    vgl. Wegner, Rodger (1993): a.a.O., S. 116 f.

  92. 92.

    Zu den Schwierigkeiten genauere Zahlen zu ermitteln, siehe: Wegner, Rodger (1993): a.a.O., S. 124 f.

  93. 93.

    Beispiele sind „Share and Care Apostolat for Poor Settlers – Community Service Department“ (SCAPS-CSD) der Bischofskonferenz und die „Episcopal Commission for Tribal Filipinos“ Beide Einrichtungen mutieren zu eigenständigen Organisationen, die wiederum mit Selbsthilfeorganisationen der entsprechenden gesellschaftlichen Bereiche arbeiten. Siehe: SCAPS-CSD: Social action in the inner City. In: National Secretariat of Social Action, Justice and Peace (Hrsg.): a.a.O., S.37 ff.

  94. 94.

    Die begriffliche Differenzierung von Selbsthilfeorganisation und intermediäre Nichtregierungsorganisation ist in der Literatur nicht einheitlich. Ich schließe mich den Definitionen von Wegner an, der Selbsthilfeorganisation enals Organisationen versteht, „in denen Einzelpersonen mit gemeinsamen Interessen die Lösung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Probleme in solidarischer Weise selbstständig auf einer längerfristigen institutionellen Basis vornehmen“ (Wegner, Rodger (1993): a.a.O, S. 21 f., wobei Träger und Mitglieder der Organisation mit den Leistungsempfängern identisch sind. Dagegen sind intermediäre Nichtregierungsorganisationen dadurch gekennzeichnet, dass sie Serviceleistungen für Selbsthilfeorganisationen erbringen und ihre Mitarbeiter nicht mit den Leistungsempfängern identisch sind. Ihre Einkommensquellen erhalten sie durch selbst mobilisierte private und öffentliche Mittel. vgl. Wegner, Rodger (1993): a.a.O., S. 20

  95. 95.

    Luzon Secretariat of Social Action = LUSSA, Visayas Secretariat of Social Action = VISSA, Mindanao-Sulu Secretariat of Social Action = MISSSA. Auf Empfehlung der NASSA-Vollversammlung 1977 fusionieren MISSSA und MSPC.

  96. 96.

    Halblegale Aktivisten, meist aus dem Nachbardorf, bilden eine Kerngruppe (Barrio Liason Group), die dann die Aufgabe der Organisation der Dorfbevölkerung in den nach Tätigkeit, Geschlecht und Generationen unterschiedenen „gesellschaftlichen Sektoren“ (Bauern, Fischer, Arbeiter, Frauen, Jugendliche) übernimmt. Vgl.: Hansen, Sven (1991): Philippinen. Guerilla und Revolution. Ursprünge, Entwicklungen und Krise der NDF. Münster, S. 35 ff.

  97. 97.

    Besondere öffentliche und kirchliche Aufmerksamkeit erzeugte die Entscheidung der Priester Luis Jalandoni, Conrado Balweg, Edgardo Kangelon, ehemaliger Leiter von Social Action Center, sich der Untergrundbewegung und der Guerilla anzuschließen. Ich stimme aufgrund meiner eigenen Recherchen gleichwohl den Einschätzung Wegners zu, dass eine der nationaldemokratischen Linie nahe stehende Selbsthilfeorganisation deswegen nicht notwendig eine völlig vom Untergrund manipulierte Einrichtung war. Aber die Auseinandersetzung über das Verhältnis zur Programmatik der NDF und über die Tolerierbarkeit des bewaffneten Kampfes bestimmten die Arbeitsbedingungen in den Einrichtungen der kirchlichen Entwicklungsarbeit in erheblicher Weise. Vgl. dazu Wegner, Rodger (1993): a.a.O., S. 121 f.

  98. 98.

    Youngblood führt 22 militärische Überfälle auf kirchliche Einrichtungen (Pfarrhäuser, Bischofsresidenzen, Ordenshäuser und Seminare, zwei Radiosender und 3 Zeitungsredaktionen) im Zeitraum von 1973 bis 1984 an. In allen Fällen werden mehrere Personen verhaftet, ausländische Missionare des Landes verwiesen oder mit dem Verbot der Wiedereinreise belegt. Von Anschlägen militärischer und paramilitärischer Einheiten, willkürlicher Festnahme, Folterung, extralegalen Hinrichtungen und Verschwindenlassen sind hauptamtliche kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, besonders aber die Community Organizer und ehrenamtlichen Leiter von Basisgemeinden und -gruppen betroffen. Vgl. Youngblood, Robert L. (1990): a.a.O., S. 115 ff.

  99. 99.

    vgl. Labor Study, 1975, (von Blas Ople, Minister für Arbeit), Defense Report (Kintanar Paper), 1978, Crisis Paper, 1983, (verfasst von einem Regierungssprecher), Judilla-Erklärung, 1976, (Mitarbeiterin der Regierungsorganisation PANAMIN, Presidential Assistant on National Minorities)

  100. 100.

    vgl. Vorlage des LUSSA Research Board 1983, Fotokopie Archiv Treber sowie Youngblood, Robert L. (1990): a.a.O., S. 93 ff.

  101. 101.

    Geschätzt wird, dass zwischen 1981 und 1984 ca. 500.000 Menschen landesweit in strategische Dörder umgesiedelt wurden. siehe dazu Youngblood, Robert L. (1990): a.a.O., S. 93 ff.

  102. 102.

    vgl. What ist TFDP? Selbstdarstellung von TFDP, Archiv Treber. TFDP arbeitete seit Mitte der 70er Jahre mit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zusammen und lieferte die Grundlagen für den Amnesty Report zur Lage in den Philippinen 1976, für die Reports der Internationalen Juristen Kommission 1977 und 1983, die Reports der Anwaltsvereinigung für Menschenrechte (Lawyer’s Committee on International Human Rights) 1983 und 1985 und den Report des amerikanischen Komitees für Menschenrechte von 1983. 1987 beschäftigte TFDP ca. 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unterhielt, unterstützt von vielen Freiwilligen, 40 Arbeitsstellen in verschiedenen Regionen des Landes.

    Siehe dazu auch: Risse, Thomas/Jetschke, Anja/Schmitz, Peter (2002): a.a.O., S. 52.

  103. 103.

    vgl. Youngblood, Robert, L. (1990): a.a.O., S. 101 f.

  104. 104.

    vgl. Bolasco, Mario/Yu, Rolando (1981): a.a.O., S. 98 f.

  105. 105.

    die Untersuchung basiert auf einer Inhaltsanalyse von Pastoralschreiben und öffentlichen Stellungnahmen von Mitgliedern der Bischofskonferenz im Zeitraum 1972–1978. Siehe: Youngblood, Robert, L. (1982): a.a.O., S. 35 f.

  106. 106.

    vgl. Youngblood, Robert, L. (1982): a.a.O., S. 36. Die als konservativ charakterisierten Bischöfe zeigen Verständnis und Unterstützung für das Kriegsrechtsregime und äußern sich kritisch nur dort, wo vitale kirchliche Ansprüche von staatlichen Entscheidungen bedroht scheinen. Aus ihrer Sicht sollte sich die Kirche auf ihre geistlichen Aufgaben beschränken. Dagegen zeichnen sich die moderaten Bischöfe durch eine Ekklesiologie aus, die von den Sozialenzykliken und den Forderungen des 2. Vatikanums geprägt ist. Demgemäß verlangt die eklatante Ungleichverteilung gesellschaftlichen Reichtums kirchlichen Einspruch und Unterstützung von Entwicklungsanstrengungen sowie die Kritik von Menschenrechtsverletzungen des Regimes. Die als progressiv bezeichneten Bischöfe wenden sich entschieden gegen das Kriegsrechtsregime. Sie kritisieren die damit verbundenen Übergriffe, die Einschränkungen demokratische Freiheitsrechte und die Bereicherungsstrategien der regimenahen Eliten. Sie fordern Parteilichkeit zugunsten der ärmsten Bevölkerung („Preferential option for the poor“).

    Die Untersuchung von Youngblood bezog sich auf eine Auswahl von 79 Bischöfen. Zum Untersuchungszeitraum umfasste die Bischofskonferenz 83 aktive Bischöfe. 1986 gehörten der Bischofskonferenz 90 Bischöfe und 21 Erzbischöfe an. Vgl. Catholic Bishops’ Conference of the Philippines (Hrsg.): Catholic Directory of the Philippines, Manila 1986.

  107. 107.

    vgl. Youngblood, Robert, L. (1982): a.a.O., S. 50 ff.

  108. 108.

    vgl. Reflections on the Philippine Church, Human Society 19, Manila 1983, S. 17 ff. Anlass des Schreibens „Ut omnes unum sint“ war eine vatikanische Kritik an der Haltung, die die bischöfliche Minderheit und die Konferenz der Ordensoberen der Frauen- und Männerorden in den Philippinen anlässlich des 4. Referendums unter Kriegsrechtsbedingungen, das im Herbst 1976 stattfand, eingenommen hatte.

    siehe: Bolasco, Mario/Yu, Rolando (1981): a.a.O., S. 136 f. siehe: Youngblood, Robert, L. (1990): a.a.O., S. 2.

  109. 109.

    Bolasco, Mario/Yu, Rolando (1981): a.a.O., S. 101.

  110. 110.

    Association of Major Religious Superiors of the Philippines (AMRSP) to the Catholic Bishops’s Conference of the Philippines (CBCP), 12 Januar 1974, cit. n.: Youngblood, Robert L. (1990): a.a.O., S. 85.

  111. 111.

    Youngblood zeigt auf, dass die Dokumente der Konferenz der Ordensoberen (AMRSP) ab 1974 zunehmend auf die Bedeutung von Bewusstseinsbildung und Basisgemeindenaufbau hinweisen. Siehe: Youngblood, Robert L. (1990): a.a.O., S. 85 ff.

  112. 112.

    Aufgrund der päpstlich gewährten Exemption vom Weisungsrecht der Bischöfe können Orden in relativer Autonomie über die von ihrer Gemeinschaft wahrgenommenen Aufgaben befinden. Werden Ordensmitglieder in der Seelsorge eines Bistums eingesetzt sind, unterstehen sie allerdings für diesen Dienst der Jurisdiktion des Diözesanbischofs. Vgl. Holland, Sharon (1988): Haltungen der Seele und des Geistes. In: Concilium, 24. Jg., Heft 3, S. 239 ff.

  113. 113.

    Nach dem Streik der Arbeiter der La Tondeña in Manila, der von kirchlichen Gemeinwesenarbeitern und Ordensleuten unterstützt worden war, folgte ein Erlass des Präsidenten (P. D. 823) der das Streikverbot bekräftigte und ausweitete und jegliche Unterstützung von streikenden Arbeitern untersagte. Ausländischen Unterstützern von Streiks wird die sofortige Deportation angedroht. Einige Bischöfe protestierten gegen den Erlass als Eingriff in „our right do help people whose rights have been trampled upon“. (Kardinal Sin, Erzbischof von Manila, Archiv Treber).

  114. 114.

    Als Beispiel sei hier das Priorat der Missionsbenediktinerinnen in Manila genannt, das meine Feldforschung unterstützte. 1987 waren von den 160 Ordensfrauen 70 in Schule und College tätig, 20 arbeiteten in Sozialprojekten des Ordens, 70 Schwestern befanden sich im Ruhestand. Ähnlich stellte sich die Situation in den meisten anderen Ordensgemeinschaften dar.

  115. 115.

    vgl. Catholic Bishop’s Conference of the Philippines (Ed.) (1986): Catholic Directory of the Philippines.

  116. 116.

    vgl. The Institute of Women’s Studies. St. Scholastica’s College (1993): Women Religious Now. Impact of the Second Vatican Council on Women Religious of the Philippines. Manila, S. 55.

  117. 117.

    vgl. Carroll, John J. assisted by Bernadeth Y. Pasco (1999): Forgiving or Forgetting. Churches and the Transition to Democracy in the Philippines. Quezon City, S. 19 ff. sowie: Shoesmith, Dennis (1985): The Church. In: Nemenzo, Francisco: The Philippines under Marcos. Beckam, S. 73 ff.

  118. 118.

    vgl. De la Torre, Edicio (1986): Christians in the Struggle for National Liberation, May 1971. In: Ders.: Touching Ground, Taking Root. Theological and Political Reflections on the Philippine Struggle. Quezon City, S. 78 ff.

  119. 119.

    CNL Constitution. In: Christians for National Liberation, 2nd National Congress Documents, o.O., 1981, S. 28. Siehe auch: Löwy, Michael (1987): Theologie der Befreiung und Sozialismus. Frankfurt, S. 59 ff.

  120. 120.

    CNL Constitution, S. 28.

  121. 121.

    Die Interpretation des Aufstands gegen die spanische Kolonialmacht als unvollendete Revolution (Unfinished Revolution) war zentrales Element des diskursiven Rahmens der Studentenbewegung und dann folgenden Formierung der Nationaldemokratischen Front. Siehe dazu: Ileto, Reynaldo C. (1998): Filipinos and their Revolution. Event, Discourse, and Historiography. Quezon City, S. 179 f.

  122. 122.

    Einflussreich bei der Gründung der Assoziation of Democratic Socialists of the Philippines (KDSP) und der United Democratic Socialist Party of the Philippines (NPDSP) waren jesuitische Unterstützer. Vgl. Youngblood, Robert L. (1990): a.a.O., S. 82.

  123. 123.

    Dass die CNL der NDF eine gewisse Eigenständigkeit und Substanz gegenüber der CPP verlieh, wie Hansen behauptet, kann jedoch bezweifelt werden. Nicht nur Doppelmitgliedschaften, auch die Übernahme der Organisationsprinzipien und zentraler programmatischer Aussagen der CPP durch die CNL sprechen eher für deren hohe Bereitschaft, sich einer säkularen Organisation zu verbinden, deren hierarchische Struktur nicht ohne Wahlverwandtschaft zur kirchlichen Institution ist. Siehe dazu: Hansen, Sven (1991): a.a.O., S. 27 f.

  124. 124.

    Angaben in einem Interview, das die Autorin mit dem Sprecher der „Arbeitsgruppe Internationalismus“ der CNL im Mai 1987 führte. Seit dem Ende des Marcos-Regimes hat die CNL einen Rückgang zu verzeichnen. Genaue Angaben zu ermitteln ist schwierig, da die Organisation weiterhin im Untergrund arbeitet.

  125. 125.

    Die Region Mindanao-Sulu im Süden der Philippinen umfasste zum Zeitpunkt des Konflikts 16 Diözesen und 4 Prelaturen und Vikariate mit ca. 7 Millionen Katholiken. Die Konferenz setzte sich aus Delegierten der 20 Pastoralbezirke zusammen (ca. 250 Personen). Sie tagte im Abstand von drei Jahren. Geschaffen wurde die Konferenz 1971 als Forum für die Beratung und den Erfahrungsaustausch über neue Formen der Gemeindearbeit. Mit wachsendem Erfolg dieser neuen Formen nahm die Zahl der Nicht-Kleriker unter den Delegierten zu.

  126. 126.

    vgl. Kinne, Warren (1990): A People’s church? The Mindanao-Sulu Church Debacle. Frankfurt a. M. S. 198 ff.

  127. 127.

    vgl. Pro Mundi Vita (1985): The Local Church and Militant Lay Participation. The MSPC Experience, Asia-Australasia Dossier Nr. 34, Brüssel, S. 16.

  128. 128.

    vgl. Kinne, Warren (1990): a.a.O., S. 188 f., sowie: Picardal, Amado L. (1995): Basic Ecclesial Communities in the Philippines. An Ecclesiological Perspective. Rom, S. 118 ff. Eine Klärung des Spannungsverhältnisses und des Status der christlichen Basisgemeinden war Thema der Beratungen des 2. Philippinischen Plenarkonzils im Jahr 1991.

  129. 129.

    vgl. Wegner, Rodger (1993): a.a.O., S. 129 f. Dieses Arbeitskräftereservoir zusammen mit der Möglichkeit der Finanzakquise bei ausländischen Geldgebern befördert aus seiner Sicht wesentlich die nach 1986 einsetzende Welle von Neugründungen von NROs.

  130. 130.

    Wobei unter diesen Professionellen nochmals eine Zweiteilung zu beachten ist, zwischen denen in überregionalen Arbeitsstellen, zumeist in Manila, und den Community Organizern auf dem Lande. Letztere kommen nach Wegners Untersuchung zumeist aus zweitklassigen Colleges und Provinz-Hochschulen und stammen aus ärmlichem Elternhaus. Siehe: Wegner, Rodger (1993): a.a.O., S. 131.

  131. 131.

    Pro Mundi Vita (1985): a.a.O., S. 8 ff.

  132. 132.

    vgl. Kunz, Hildegard Maria (1995): a.a.O., S. 96.

  133. 133.

    MSPC: An Evaluation. In: Communications. Nr. 39, 1982, S. 15.

  134. 134.

    z. B. die Schaffung von eigenen Bildungseinrichtungen, sozialen Einrichtungen und Einrichtungen für Entwicklungshilfe

  135. 135.

    Chaves, Mark (1993): Denominations as Dual Structures: An Organizational Analysis. In: Sociology of Religion, 54. Jg., Heft 2, S. 155 ff. Chaves, der mit seinem Argument eine organisationssoziologische Erweiterung des Bourdieuschen Konzepts des religiösen Feldes nahelegt, sichert seine Überlegungen mit einer empirischen Untersuchung zu US-amerikanischer Kirchen.

  136. 136.

    vgl. Carino, Feliciano V. (1989): Einleitung. Eine Theologie des Kampfes? In: Battung, Mary Rosario u. a. (Hrsg.): Theologie des Kampfes. Christliche Nachfolgepraxis in den Philippinen. Mit einem Vorwort von Bischof Julio Xavier Labayan. Münster, S. 13.

  137. 137.

    vgl. Suarez, Oscar, S.  (1986): Theology of Struggle: Reflections on Praxis and Location. In: Tugon. An Ecumenical Journal of Discussion and Option. 6. Jg., Nr. 3, S. 54.

  138. 138.

    Ökumenische Vereinigung von Dritte-Welt-Theologen – Sektion Philippinen (1998): Theologische Überlegungen im philippinischen Kontext. In: Battung, Mary Rosario u. a. (Hrsg.): S. 134.

  139. 139.

    vgl. Gaspar, Carl (1989): Theologie (in einer Situation) des Kampfes treiben. In: Battung, Mary Rosario u. a. (Hrsg.): a. a. O. S. 78 ff.

  140. 140.

    „Kirchenleute“ ist der Sammelbegriff, unter den in den politischen Basisbewegungen der Philippinen Kleriker, Ordensleute und die von kirchlichen Organisationen angestellten Mitarbeiterinnen uns Mitarbeiter subsumiert werden. Dem folgt auch die Definition der Mitgliedschaft in der Satzung von PCPR. Siehe: PCPR Constitution. In: How can our songs this time be chanted…? 2nd PCPR National Congress, July 17–19, 1989, Manila, S. 17. (Archiv Treber)

  141. 141.

    Ebd., S. 13.

  142. 142.

    National Congress Statement, First National Congress, Promotion of Church People’s Rights (PCPR), October 28–30, 1985 (Archiv Treber).

  143. 143.

    Das National Congress Statement weist besonders auf die brutale Ermordung und anschließende Leichenschändung von 3 Priestern und eines Laienmitarbeiters hin, auf die Verschleppung eines Priesters und viele Hausdurchsuchungen des Militärs in kirchlichen Einrichtungen im Jahr 1985.

  144. 144.

    u. a. Anti-Base-Coalition, Justice for Aquino Justice for All (JAJA), Dachverband der philippinischen Frauenbewegung (GABRIELA), links-oppositionelle Sammelbewegung BAYAN.

  145. 145.

    Einflussreich hierfür waren besonders Hildegard und Jean Goss-Mayr vom Internationalen Versöhnungsbund. Der Internationale Versöhnungsbund eröffnete 1985 in Manila ein Büro und begann workshops zum Training von Methoden aktiver Gewaltfreiheit in Manila und in anderen Landesteilen anzubieten. Es gelang eine Reihe von Bischöfen und Vertreter der politischen Opposion im Umfeld von Aquino einzubinden. Die aus den Workshops hergegangene Gruppenbildung mit dem Titel AKKAPKA (Action for Justice and Peace) reklamiert einen nicht unbedeutenden Einfluss auf den Verlauf des sogenannten EDSA-Aufstands im Februar 1986. Vgl. Elwood, Douglas J. (1986): Philippine Revolution 1986. Model of Nonviolent Change. Quezon City, S. 26 f.

  146. 146.

    So heißt es in der Erklärung zum ersten Nationalkongress z. B.:“We join them [the poor, the deprived and the oppressed, M.T.] in their demands for nationalist industrialization, genuine agrarian reform, equitable distribution of wealth, and just ownership of the means of production.” Deutlich militanter und ausdrücklicher auf der Linie der Nationaldemokratischen Front artikuliert sich die Organisation „National Ecumenical Forum for Church Response (NEFCR), die 1984 gegründet wurde mit der Absicht, den Dialog über eine „progressive Theologie“ zu fördern, zu brennenden Fragen der Zeit Stellung zu nehmen und die Beteiligung von Christen an gesellschaftlicher Transformation lokal und international zu propagieren. Vgl. NEFCR Orientation Paper 1984 (Archiv Treber).

  147. 147.

    vgl. Harris, Anne (2006): The Theology of Struggle: Recognizing Its Place in Recent Philippine History. In: Kasarinlan. Philippine Journal of Third World Studies, 21. Jg., Nr. 2, S. 99 f.

  148. 148.

    Ebd., S. 99.

  149. 149.

    Ein Beispiel dafür ist die 1986 erfolgte Gründung von CONTAK (Church Office for News Analysis and Action Network) mit einem Büro in Quezon City, das gewissermaßen als Internationalismus-Abteilung für verschiedene kirchliche NROs tätig ist.

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Treber, M. (2012). Formierung von Oppositionsbewegungen innerhalb der katholischen Kirche in den Philippinen (1966–1986). In: Werben um „Advokaten“. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19540-7_7

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