Zusammenfassung
Unter Angstbewältigung werden die „kognitiven oder verhaltensmäßigen Maßnahmen [gefasst], die darauf ausgerichtet sind, auf die Bedrohungsquelle einzuwirken und den durch diese Quelle ausgelösten emotionalen Zustand mit seinen verschiedenen (somatischen und kognitiven) Komponenten zu regulieren“ (Krohne, 2010, S. 88). Wenngleich die spezifischen kognitiven und verhaltensmäßigen Maßnahmen, die zum Einsatz gelangen, sicherlich situativen Einflüssen unterliegen, so ist auch von zeitlich relativ stabilen habituellen Präferenzen, also Angstbewältigungsdispositionen, auszugehen (z. B. Connor-Smith & Flachsbart, 2007; Krohne, 2009, 2010).
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Notes
- 1.
Wie erwähnt (siehe S. 112), ist unklar, ob Weinberger oder nicht etwa J. E. Gordon (1957) die Namensgeberschaft für den Ansatz der „Kreuzklassifikation von Ängstlichkeit und sozialer Erwünschtheit“ zusteht. Auch einige weitere Personen kommen als Urheber dieses Ansatzes in Betracht (vgl. dazu Kohlmann, 1997, S. 47, sowie Krohne, 2010, S. 137). Da sich jedoch die Bezeichnung „Weinberger-Ansatz“ etabliert hat, wird diese hier aus praktischen Gründen verwendet.
- 2.
Die Auffassung von Krohne (2010, S. 138) sowie Kohlmann (1997, S. 47), dass Weinberger et al. (1979) die Marlowe-Crowne-Skala als Maß für die „Suche nach sozialer Anerkennung“ interpretieren, lässt sich anhand des Textes von Weinberger et al. nicht bestätigen. Vielmehr schreiben Weinberger et al. (1979, S. 370): „Furthermore, it is essential to note that numerous studies have concluded that the Marlowe-Crowne Social Desirability Scale is unrelated to the construct that it is usually thought to measure, namely, ‘conformity behavior or tendencies to respond to questionnaires in a socially desirable direction’ (e.g., Wiesenthal, 1974, p. 39).“ Zur Interpretation der Marlowe-Crowne-Skala vgl. auch Asendorpf und Wallbott (1985), Asendorpf, Wallbott und Scherer (1983) sowie Derakshan und Eysenck (1999).
- 3.
P.J. Davis und Schwartz (1987) berichten hingegen, dass die Marlowe-Crowne-Skala und die MAS „moderately high“ (S. 156) negativ miteinander korrelieren, weshalb es nur wenige Personen mit hohen Ausprägungen auf beiden Skalen, also nur wenige Defensiv-Hochängstliche, gebe (vgl. auch Bell & Byrne, 1978).
- 4.
Weinberger und Schwartz (1990) beschreiben den Ansatz des Weinberger Adjustment Inventory. Eine eigenständige Publikation mit den Items dieses Inventars war von den Autoren geplant, liegt allerdings bis heute nur als unveröffentlichtes Manuskript vor.
- 5.
Eine frühe Version des Angstbewältigungs-Inventars, die von Krohne, Schumacher und Egloff (1992) als Forschungsbericht publiziert wurde, umfasste 18 Reaktionsmöglichkeiten pro Szenario. Auf diese frühe Version wird hier nicht weiter eingegangen.
- 6.
Nach Schmukle et al. (2000) ist die Übereinstimmung zwischen der herkömmlichen Klasseneinteilung (Medianisierung und Kreuzklassifikation der Werte auf den Skalen für Vigilanz und kognitive Vermeidung) und der 5-Klassen-Lösung dennoch als hoch einzustufen, Cramers V = .67, Kontingenzkoeffizient C = .76.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Peters, J.H. (2012). Dispositionelle Angstbewältigung. In: Angstbewältigung und Erinnerung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19526-1_4
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