Zusammenfassung
Medien und Medienunternehmen können als korporierte Akteure gefasst werden (vgl. Reichertz und Englert 2011, S. 28 f., allgemein Bidlo et al. 2011). Solche korporative Einheiten sind Akteure, die aus mehreren individuellen Akteuren zusammengesetzt sind und dennoch wie eine einzelne Person handeln (vgl. auch Donges 2008, S. 52), z. B. indem sie auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Korporierte Akteure können z. B. eine Zeitung, eine Fernsehsendung, aber auch Anbieter einer Dienstleistung sein. Aus den individuellen Handlungen der einzelnen Personen und ihrer systematischen Bezugnahme aufeinander entsteht ein geordnetes Ganzes. Diese korporierten Einheiten sind emergente Gebilde, die sich nicht mehr nur aus den Intentionen, Motiven oder den Interessen der einzelnen Organisationsmitglieder speisen und daraus additiv zusammensetzen, sondern darüber hinausgewachsen sind (vgl. Ortmann 2010, S. 62). Mehr noch, man muss auch die einzelnen Personen z. B. Journalisten eines Medienunternehmens bereits als nicht mehr nur autonome Individuen fassen, sondern als Teil dieses emergenten Gebildes. Das Verhältnis zwischen beiden ist ein sich wechselseitig konstituierendes; das eine gibt es nur aufgrund des anderen.
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Notes
- 1.
Das hier interpretierte Interview fand im ersten Drittel des Projektzeitraumes statt, sodass spätere sich ergebene Konkretisierungen oder Erweiterungen im Leitfaden noch keinen Niederschlag gefunden hatten.
- 2.
Der Name des Redakteurs wurde geändert, das Interview ist weiterhin anonymisiert (Straßen, Plätze, Stadtnamen etc.).
- 3.
Der Schlüssel verweist auf das Interview, so wie es von uns archiviert wurde und die entsprechende Zeilennummer. Da sich alle weiteren Textbezüge auf dieses Interview beziehen, wird im weiteren Verlauf nur noch die Zeilennummer angegeben.
- 4.
Mauss bezieht sich zwar auf archaische Gesellschaften, lässt aber einen Übertrag auf den Sinn solcher Praktiken in gegenwärtigen Gesellschaften zu.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Bidlo, O. (2012). „Da hören wir nicht auf zu piesacken“ Das Medium als Akteur – Einzelfallanalyse. In: Tat-Ort Medien. Medien - Kultur - Kommunikation. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19457-8_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-531-19457-8
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