Zusammenfassung
Im Rahmen unseres Workshops auf dem 1. internationalen Coaching-Kongress im deutschsprachigen Raum »Coaching meets Research … für die Praxis der Zukunft« im Juni 2010 schilderten uns Personalentwickler/innen und Coachs folgendes Dilemma: Coachs und Personalentwickler/innen hegen einerseits erhebliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit von monetären und nichtmonetären Erfolgsquantifizierungen von Coaching-Maßnahmen. Andererseits wollen Coachs und auch Personalentwickler/innen in zahlenaffinen Organisationen anschlussfähig sein. Dies gilt spätestens dann, wenn Investitionen in die Personalentwicklung begründet werden müssen. Die Schlüsselfrage lautet dann oftmals: Mit welchem quantitativ messbaren Output dieser Maßnahme ist zu rechnen? Zudem stehen Coachs untereinander im Wettbewerb, sodass die Befürchtung geäußert wurde, dass Coachs, die mit quantitativen Erfolgsnachweisen werben, einen Vorteil gegenüber den Wettbewerbern hätten, die solche Argumente ablehnen. Wie viel (oder wie wenig) Coachs, die mit diesem Argument werben, tatsächlich von einer Nutzenquantifizierung von Coaching-Maßnahmen halten mögen, ist es aus Sicht der Diskutantinnen und Diskutanten ein Wettbewerbsvorteil, der auch wenig überzeugte Coachs dazu nötigt, ähnliche Argumente anzuführen, um in Organisationen Fuß fassen zu können.
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Giacovelli, S., Goldkamp, S. (2012). Was die Verwendung von Nutzenquantifizierungen für die Etablierung von Coaching als Profession bedeutet. In: Wegener, R., Fritze, A., Loebbert, M. (eds) Coaching entwickeln. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19343-4_16
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-19342-7
Online ISBN: 978-3-531-19343-4
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