Zusammenfassung
Hans Joachim Morgenthau gilt als Begründer der verzweigten Denkschule des außenpolitischen Realismus. Diese stellt den Aspekt der Macht ins Zentrum der politischen Analyse. Für Morgenthau ergibt sich aus der Beobachtung von Individuen und sozialen Prozessen die Grundannahme, dass Machtstreben und Interessenskonflikte dem Menschen inhärent sind. Für ihn gilt es, Macht als Determinante menschlicher Existenz anzuerkennen, die sowohl Gutes wie Schlechtes hervorbringen kann. Mit einer moralischen Verdammung und Geißelung sei der Natur des Menschen nicht beizukommen. Internationale Politik sei denselben Kräften unterworfen, da die Staaten von Menschen gebildet und von Staatsmännern gelenkt würden. Die staatliche Macht gibt sich in den Kategorien Machterwerb, Machterhalt und Machtdemonstration zu erkennen. Statt eines Diskurses darüber, wie Staat und Gesellschaft idealerweise strukturiert sein sollten oder der moralischen Empörung über Ungerechtigkeit, fordert Morgenthau dazu auf, die politische Analyse auf diesen Ist-Zustand zu konzentrieren und zu lernen, mit diesem umzugehen. Nach Morgenthau hat der außenpolitische Realist im Kern zu fragen, welche Handlungen welche Konsequenzen für die staatliche Macht zeitigen.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Feickert, H. (2012). Die theoretischen Grundlagen. In: Westliche Interventionen im Irak. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19322-9_2
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