Zusammenfassung
Die Kultur der Freiheit ist in einer nationalen Gesellschaft nur so gut oder so schlecht wie die die Feuertaufen, die sie übersteht. Die Kultur der Freiheit war in Frankreich auf eine ernste Probe gestellt in der Affäre um den jüdischen Hauptmann Dreyfus gegen Ebde des 19. Jahrhunderts. Diese Herausforderung hatte einen Namen. Sie hieß Antisemitismus. Sie war äußerlich aufgemacht als Abwehr der Reaktion durch die Republik mit allem, was ihr wertvoll und bedeutsam war. Dazu gehörten die wirtschaftliche und politische Modernisierung, die Teilung der Gewalten und der bürgerliche Individualismus. Den inneren Kern der affaire Dreyfus bildete die paranoide Spaltung einer von der Reaktion mit demagogischer Energie verfochtenen Idee, das ancien r’gime wieder herzustellen. Die konservativen Eliten, vor allem die ländlichen Grundeigentümer, die katholische Kirche und ein nicht geringer Teil des französischen Kleinbürgertums, bildeten zusammengenommen gegen Ende des 19. Jahrhunderts in dem vergleichsweise immer noch wenig industrialisierten Land eine Bevölkerungsmehrheit.
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Beckenbach, N., Klotter, C. (2014). Die Dreyfus-Affäre als politische Nagelprobe. In: Gleichheit und Souveränität. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19289-5_13
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