Zusammenfassung
Zentral für die therapeutische Philosophie Morenos (2008) ist der Begriff der Begegnung, definiert als ein Zusammentreffen zweier oder mehrerer Menschen in gegenseitiger Wertschätzung und Annahme des anderen so, wie er ist. Der Beziehungsmodus, der einem solchen Zusammentreffen zugrunde liegt, wird als Tele (griechisch: von ferne, in die Ferne wirkend) bezeichnet. Der Begriff verweist auf die Summe emotionaler und kognitiver Fähigkeiten von Personen, durch die sie auch noch von weitem in Kontakt miteinander sind. Von der lediglich einseitigen Einfühlung in die private Welt einer anderen Person unterscheidet sich Tele durch die Gegenseitigkeit des Prozesses. In Abgrenzung zur Übertragung, bei der die Gegenwart des Gegenübers durch unbewusste Fixierungen an frühere Bezugspersonen oder unangemessene Wunsch- und Erwartungsvorstellungen verzerrt wird, beruht Tele „auf dem Gefühl und der Erkenntnis für die wirkliche Situation“ des anderen (ebd. S. 29). Tele gilt als unerlässlicher Wirkfaktor aller Methoden der Psychotherapie. Moreno (in: Kellermann 1980, S. 192) spricht auch von „therapeutischer Liebe“.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Frede, U. (2012). Die therapeutische Philosophie Morenos und ihre Bedeutung für die Begleitung schwerkranker Menschen. In: „Ertragt mich, dass ich rede“. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19164-5_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18644-3
Online ISBN: 978-3-531-19164-5
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