Zusammenfassung
Das Mikroelektronik- und Informationsverarbeitungsprogramm (MEIV) sowie das Biotechnologie- und Gentechnologieprogramm stellten die allerersten Schritte einer auch auf Technologie bezogenen österreichischen FTI-Politik dar. Die Gründung des Innovations- und Technologiefonds (ITF) war richtungsweisend für die österreichische FTI-Politik. Im Zusammenhang mit den durch den ITF eingeführten Praktiken haben sich Regeln, Werte und Kooperationsformen entwickelt, die noch immer die österreichische FTI-Politik bestimmen. Die Beispiele reichen von der Art der Verwertung des ExpertInnenwissens bis hin zu dem Umstand, dass die ITF-Richtlinien – trotz marginaler Änderungen – bis Mitte der 2000er Jahre noch immer verwendet wurden.
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, ob diese beginnende Institutionalisierung des Politikfelds zur Lösung der sich im Zuge des MEIV-Programms ergebenen Probleme beigetragen hat. Im Speziellen geht es dabei um Koordinationsprobleme zwischen den Ministerien, sowie um Probleme in der Administration des Programms, die sich etwa aus den langwierigen Entscheidungsfindungsprozessen ergaben. Kam es zu erfahrungsorientiertem Lernen bei der Gründung und bei den Reformen des ITF? Welche Policy-Instrumente zur Erfahrungs- und Wissensgewinnung kamen während der Lebensdauer des ITF zur Anwendung? Haben sich die FTI-Politikrelevanten Wissensbestände der beteiligten AkteurInnen verändert, und wenn ja, in welcher Art und Weise und wie sehen die AkteurInnen diese Veränderungen? Welche Bedeutung kam bei diesen Veränderungen den nationalen und internationalen Rollenmodellen zu? Wie kam es zu den fortgesetzten Reformbemühungen um den ITF?
Der übrige Teil des Kapitels ist folgendermaßen strukturiert: Zuerst wird die Geschichte des ITF dargestellt.
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Notes
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Stenographisches Protokoll Nationalrat, 17. Geschäftsperiode, 36. Sitzung, 24. November 1987, 4111–4145.
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Stenographisches Protokoll Nationalrat, 17. Geschäftsperiode, 36. Sitzung, 24. November 1987, 4111–4145.
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Dies bedeutet nicht, dass sich die Gründung des ITF bereits durch eine Analyse des für die Errichtung des Fonds verwendeten Wissens erklären lässt. Eine Erklärung muss den Umstand berücksichtigen, dass die zentralen politischen AkteurInnen auf ministerialer Ebene kein Interesse daran hatten, die Art und Weise zu ändern, wie Politik gestaltet wurde und die Finanzierung von FTI vonstattenging – solange ihr Einfluss auf diese Prozesse unverändert blieb.
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Biegelbauer, P. (2013). Der Innovations- und Technologiefonds. In: Wie lernt die Politik?. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19128-7_5
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