Zusammenfassung
In dem Beitrag geht es um Devianz oder Abweichung als Interventionsanlass für die Kinder- und Jugendhilfe. Die Unterscheidung von Normalität und Abweichung wird als Bezugspunkt für Interventionen problematisiert. Handlungsweisen von Kindern und Jugendlichen, die gesellschaftlich als abweichend bewertet werden, stehen im Fokus der Betrachtung. Erziehungshilfen, als mögliche Reaktion auf Devianz und Delinquenz von jungen Menschen, werden systematisiert und erörtert. Als Interventionsanlässe im Kontext von Erziehungshilfen lassen sich drei Aspekte herausstellen: (1) der Förderbedarf bei Nichtgewährleistung des Kindes- und Jugendwohls, (2) der Schutzbedarf bei Gefährdung des Wohls von Kindern und Jugendlichen sowie (3) der Erziehungsbedarf straffällig gewordener Jugendlicher und Heranwachsender. Abschließend wird die Notwendigkeit einer devianzpädagogischen Perspektive in der Kinder- und Jugendhilfe bzw. der Sozialen Arbeit aufgegriffen.
Schlüsselbegriffe
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Oelkers, N. (2018). Devianz. In: Böllert, K. (eds) Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19096-9_41
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