Zusammenfassung
Vor einigen Monaten hatte sich eine Delegation von japanischen Erziehungswissenschaftlern an der Uni Düsseldorf angekündigt. Sie hatten ihre deutschen Gastgeber ausdrücklich um ein Treffen mit Experten für Reformpädagogik gebeten. Und sie waren einigermaßen fassungslos, als ihnen berichtet wurde, dass man noch nicht einmal die Finger einer Hand braucht, um diejenigen deutschen Bildungsforscher aufzuzählen, die sich mit empirischer Forschung zur Waldorfpädagogik eingehender befassen. In Japan jedenfalls hat die von dem Österreicher Dr. Rudolf Steiner im schwäbischen Stuttgart begründete und schließlich maßgeblich von der in Dornach, Schweiz, beheimateten Anthroposophischen Gesellschaft, tradierte Waldorfpädagogik einen weitaus höheren Stellenwert im wissenschaftlichen Diskurs als hierzulande. Die Bildungsdiskussion in der Bundesrepublik Deutschland – und übrigens auch in unseren deutschsprachigen Nachbarländern – tut sich einigermaßen schwer mit ihren international hoch geschätzten Klassikern – heißen sie nun Steiner, Kerschensteiner, Fröbel oder Petersen. Zwar findet man aus der Sektion der historischen Pädagogik inzwischen durchaus zahlreichere, meist ideologiekritisch motivierte Auseinandersetzungen – konkrete empirische Forschung stellt indessen noch immer ein Desiderat dar. Dabei ist die Waldorfpädagogik mit weltweit über 1.000 Schulen und einer mindestens doppelt so hohen Zahl von Waldorfkindergärten und noch einmal vielen hunderten von heilpädagogischen Einrichtungen geradezu ein pädagogischer Exportschlager.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Liebenwein, S., Barz, H., Randoll, D. (2012). Einführung. In: Bildungserfahrungen an Waldorfschulen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19090-7_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-19090-7_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-531-19090-7
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