Schulsozialarbeit im Übergang Schule – Beruf: Jugendhilfe zur Kompensation herkunftsbedingter Bildungsbenachteiligung

Zusammenfassung

Die soziale Herkunft von jungen Menschen, sei es hinsichtlich des Bildungsstandes, Einkommens oder der ethnischen Abstammung, hat einen maßgeblichen Einfluss auf deren Lebenschancen. Das deutsche Schulsystem kann diese ungleiche Ausstattung der jungen Menschen und ihrer Familien mit sozialem und kulturellem Kapital nicht ausgleichen, sondern verstärkt die Muster bildungsbezogener Ausgrenzung (vgl. zusammenfassend Brülle u. a. 2012). Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat seit langem die gesetzliche Aufgabe der Jugendhilfe, kompensatorisch zu wirken und die Bildungsteilhabechancen der jungen Menschen zu verbessern, in den Mittelpunkt ihrer Jugendhilfepolitik gestellt. Im Rahmen eines Modellversuches ab 1977 wurde das Konzept der Schulsozialarbeit entwickelt. Als erfolgreiches Modell wurde sie sukzessive ausgebaut und erreicht als eigenständige Leistung im Amt für Soziale Arbeit nahezu alle Schülerinnen und Schüler an Wiesbadener Förder-, Haupt- und Integrierte Gesamtschulen. Der Aufsatz beschreibt die Wiesbadener Schulsozialarbeit im Übergang Schule – Beruf als konsequente Umsetzung kompensatorischer Jugendförderung in enger Kooperation von Schule und Jugendhilfe.