Zusammenfassung
Immer häufiger fallen biologische und soziale Elternschaft auseinander. Die Blutsverwandtschaft zwischen Eltern und Kindern löst sich ab von der familialen Lebensgemeinschaft. Hoffmann-Riem (1988) spricht in diesem Sinne von einer fragmentierten Elternschaft. Vaskovics (2009) bevorzugt den Begriff Segmentierung der Elternrolle, da er den Begriff Fragmentierung in seiner ursprünglichen Bedeutung (als Bruchstück, Überrest) als zu wertend ansieht. Da Scheidung zu einem Massenphänomen geworden ist und gleichzeitig die Zahl der Wiederverheiratungen hoch ist, hat sich einmal die Anzahl von Stiefkindschaften erhöht. Daneben wachsen immer mehr Kinder nur noch bei einem biologischen Elternteil, also in einer Ein-Eltern-Familie auf. Quantitativ weniger bedeutsam sind zwei weitere Phänomene, die ebenfalls ein Zerbrechen der bio-sozialen Einheit der Familie anzeigen: die Adoptivfamilie (Elternschaft ohne jegliches biologisches Verwandtschaftsverhältnis) und die heterologe Inseminationsfamilie, bei der aufgrund der Entwicklung „neuer“ Reproduktionstechnologien die Einheit von Reproduktionstriade und erziehender Familie auseinanderfällt.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Peuckert, R. (2012). Entkoppelung von biologischer und sozialer Elternschaft. In: Familienformen im sozialen Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19031-0_12
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