Zusammenfassung
Unsere großen Bildungsinstitutionen (wie die Schule oder die Universität) vermitteln im erlebbaren Alltagsgeschäft des Unterrichtens und Anweisens (sowohl bei den in ihnen Lehrenden als auch den Lernenden) quasi als Subtext sehr oft die Botschaft, dass Lernen und Lehren eine zwar prinzipiell subjektive Angelegenheit, aber letztlich doch ein formalistisches, wenig Spielraum lassendes, formales Ablaufen der Stoffvermittlungs- Rennbahn (= Curriculum) ist. Dabei entsteht (wiederum für Lehrende und Lernende) der Eindruck, dass hier nichts Wertvolles oder Nützliches für die Person oder die Gesellschaft „produziert“ wird. In einer Abfolge von mehr oder weniger vordefinierten Lernschritten werden curricular festgeschriebene Inhalte in Produktform dargeboten und von den Lernenden „konsumiert“. Dadurch entsteht, abseits der vielen anderen lernhemmenden Faktoren (wie z. B. der mangelnden Zeit, der geringen Antizipationskraft der Bedeutung von Bildung u. dgl.), ein Klima der Beliebigkeit, der Unverbindlichkeit und Gleichgültigkeit Bildungsprozessen gegenüber, das weit entfernt ist von einem Gefühl der Ernsthaftigkeit, der individuellen Entwicklungsfreude und der lernenden Teilnahme an der Gesellschaft.
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Literatur
Wilhelm von Humboldt (1792): Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staats zu bestimmen. http://docs.mises.de/Humboldt/Humboldt_Grenzen_des_Staates.pdf [20.10.2010]
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Egger, R. (2012). Sozialisationsbedingungen von ForscherInnen in universitären Lehrräumen. In: Egger, R., Merkt, M. (eds) Lernwelt Universität. Lernweltforschung, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18941-3_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-17846-2
Online ISBN: 978-3-531-18941-3
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