Zusammenfassung
Daß Simmel vermutlich zum Schutze vor vorschneller Kritik aus unberufenem Munde gleich zu Beginn seiner Philosophie des Geldes vorgibt, daß „keine Zeile dieser Untersuchungen […] nationalökonomisch gemeint“ sei, hat nicht verhindert, daß, wie Weber schreibt, „among economists […] one can experience outright explosions of rage over him“. Möglich, wenn auch unwahrscheinlich, wie das andauernde Mißverständnis Simmels durch Ökonomen belegt, ist allerdings, daß diese über die Kränkung ihrer Expertise hinaus erkannten, daß die Philosophie des Geldes, die darauf zielt, die Nationalökonomie nicht nur „nach oben“ in Richtung auf eine „Ideologie“, sondern eben auch „nach unten“ in Richtung auf eine Erkenntnistheorie des Geldes zu überschreiten, sowohl die Grenznutzenlehre als auch die Quantitätstheorie in ihren Grundfesten erschüttert. Simmels Kritik der Grenznutzenlehre habe ich in Kapitel 2 implizit bereits entwickelt; sie ist lediglich das Negativ seiner Wert- und Tauschtheorie. Wie gesehen kommt das Geld bei Simmel anders als in der Neoklassik nicht erst zum Schluß, sondern erweist sich als diejenige Kategorie, von der aus die nur vermeintlich grundlegenderen des Werts und des Tauschs allein einsichtig werden. Es liegt nahe, daß ein derartiges Geldverständnis die Quantitätstheorie, gelinde gesagt, nicht unberührt läßt.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Paul, A.T. (2012). Simmel, ökonomisch. In: Die Gesellschaft des Geldes. Wirtschaft + Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18900-0_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-18900-0_4
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