Zusammenfassung
Vor fast 20 Jahren erschien die erste Auflage dieses Buches, dessen Anliegen eine Wiederbelebung des literatursoziologischen Diskurses in Deutschland war. Es hatte zu dieser Zeit eine Reihe von neuen Perspektiven und Ansätzen insbesondere aus dem Fach Soziologie heraus gegeben, die vielversprechend erschienen. Aus heutiger Sicht kann bilanziert werden, dass sich aus diesen Anregungen tatsächlich eine reiche und vielfältige Forschungslandschaft entwickelt hat. Es wäre zu viel, von einem literatursoziologischen Boom zu sprechen. Aber die vorliegenden Resultate neuer Studien sind insgesamt beeindruckend. Vor diesem Hintergrund ergibt sich eine verstärkte Nachfrage nach einer Einführung in die Literatursoziologie, die dem aktuellen Stand der Diskussion entspricht. Da unser Buch von 1994 bislang in Deutschland keine Nachfolge bzw. aktuelle Konkurrenz gefunden hat, trat der Verlag an uns heran mit der Bitte, eine aktualisierte Neuauflage zu erarbeiten. Trotz der Tatsache, dass unsere Forschungsinteressen sich unterdessen ganz anderen Gebieten zugewendet haben, legen wir nun diese sorgfältig überarbeitete und deutlich erweiterte Ausgabe unserer Einführung vor.
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Notes
- 1.
Erschienen sind seit 1994 vor allem kurze Überblicke in Aufsatzform: vgl. u. a. Sill (1995), Lethbridge (2004), Baasner (2005); hingewiesen sei auch auf neuere Einführungen aus dem englischen und französischen Sprachbereich: Dirkx (2000), Fabre (2001), Keunen und Eeckhout (2001), Lassave (2002), Baudorre u. a. (2007) und Sayre (2011). Zur älteren Einführungsliteratur siehe u. a. Bark (1974), Link/Link-Heer (1980), Scharfschwerdt (1977), Silbermann (1981), Sörensen (1976) und Zima (1980).
- 2.
Siehe dazu auch die Aufsätze in dem von Kron und Schimank (2004) edierten Sammelband zur „Gesellschaft der Literatur“. Es gibt eine Vielzahl von Betrachtungen, die herausarbeiten, wie präzise manche Schriftsteller gesellschaftliche Zusammenhänge analysiert haben; vgl. etwa Lassave (1998) zu Marcel Prousts „Recherche“.
- 3.
Der Lesbarkeit halber verwenden wir hier und im Folgenden bei derartigen Sammelbegriffen immer das grammatische Maskulinum im Bewusstsein dessen, dass Frauen und Männer gemeint sind.
- 4.
Zum neueren Stand der Diskussion über Literaturgeschichte als Sozialgeschichte siehe Schönert (2007) und Sauder (2010). Literatursoziologie und Geschichtsschreibung haben sich schon früher häufig berührt, vgl. dazu Vosskamp (1993).
- 5.
Hier wird natürlich angespielt auf Thomas Manns berühmten, unvollendet gebliebenen Roman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“, der den klassischen Bildungsroman parodiert und alle Kunst in die Nähe der Hochstapelei platziert. Das unter dem Pseudonym „Felix Krull“ verfasste, satirische Buch aus dem Jahr 1989 nimmt demgegenüber nicht die Kunst- und Literaturproduktion, sondern deren Rezeption als Bereich des halbgebildeten Hochstapelns in den Blick.
- 6.
„Die Aufstellung des 1. FC Nürnberg vom 27.1.1968“, veröffentlicht in dem Gedichtband „Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt“ im Jahre 1969 (S. 59).
- 7.
Vgl. dazu noch immer Fügen (1968), Scharfschwerdt (1977) und Davison et al. (1978).
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Dörner, A., Vogt, L. (2013). Einleitung. In: Literatursoziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18875-1_1
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