Zusammenfassung
Spitzenpolitiker streben ein bestimmten Narrativ an, mit dem sie öffentlich verbunden werden. Dieses oft kontextfreie Sinnbild überlagert alle Fragen nach argumentativ unterlegter Sachpolitik. Andernfalls erfüllen sie nicht die Ansprüche einer medialen Aufmerksamkeits-Ökonomie, die einfache Bilder verlangt und die Lust an Differenzierungen, Nuancen und Kontexten verloren hat. Dieses Erfolgsmodell färbt auf den Politikbetrieb ab: im Ergebnis rücken rationale Argumente, überlegte Sachauseinandersetzungen und damit eine lebendige Debattenkultur in den Hintergrund. Dieser Trend wird von den Medien vorangetrieben, mitunter auch erzeugt; die Sichtbarkeit von Personen und deren (persönliche) Stories passen besser in die Agenda der Medien, als schlüssige Argumente, ausgereifte Konzepte und konsistente Politikentwürfe.
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Literatur
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Leif, T. (2018). Der Mehrwert von Diskursen für NGOs. In: Remus, N., Rademacher, L. (eds) Handbuch NGO-Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18808-9_4
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