Zusammenfassung
Seit knapp zwei Jahrzehnten ist die Hochschulpolitik an dem Leitbild der ‚autonomen Hochschule‘ ausgerichtet. Ähnlich wie bei den New Public Management-Reformen der allgemeinen Staatsverwaltung erhofft sich die Politik auch im Hochschulbereich von Dezentralisierung, Ergebnisverantwortung und Kontraktmanagement mehr Effektivität und Effizienz. Der Erfolg dieses ‚Paradigmenwechsels‘ hängt davon ab, dass Veränderungen in zwei Bereichen klug miteinander ausbalanciert werden: Es geht zum einen um die Frage, welche Rolle zukünftig die Politik selbst, also Regierung und Verwaltung, bei der Steuerung des Hochschulbereiches noch beibehalten soll, und zum anderen um die Frage, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die Hochschulen die neugewonnenen Autonomieräume selbstbestimmt ausfüllen können. Je nachdem, für welches ‚Mischungsverhältnis‘ zwischen Staat und Hochschulen man sich bei der Aufgabenzuweisung entscheidet, hat das dann Konsequenzen für die Verteilung der Entscheidungskompetenzen und der Verantwortung. Während jedoch die Frage nach der Rolle von Politik und Verwaltung in der öffentlichen Diskussion eine seltsam unterbelichtete Rolle spielt (vgl. dazu Müller et al. 2010; Zechlin 2001), steht die Frage nach der Hochschulautonomie unter dem Begriff der ‚unternehmerischen Universität‘ im Zentrum reger, zum Teil erregter und politisch aufgeheizter Diskussionen. Auch in der Ausgangshypothese der Tagung, für die dieser Beitrag verfasst worden ist, lässt sich das noch ein wenig ablesen.
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Zechlin, L. (2012). Zwischen Interessenorganisation und Arbeitsorganisation? Wissenschaftsfreiheit, Hierarchie und Partizipation in der ‚unternehmerischen Hochschule‘. In: Wilkesmann, U., Schmid, C.J. (eds) Hochschule als Organisation. Organisationssoziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18770-9_3
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