Von Interessen gesteuerte Außenpolitik: Chinesische Außenpolitik 1980–1989

Zusammenfassung

Anfang der 1980er Jahre sah sich China mit einer ähnlichen außenpolitischen Umgebung wie Anfang der 1970er Jahre konfrontiert. Die mit dem Kalten Krieg verbundene Bipolarität stellte nach wie vor das Hauptmerkmal des internationalen Systems dar. Im Unterschied zu Anfang der 1970er Jahre, als eine klare Entspannungstendenz im Ost-West-Konflikt deutlich zu beobachten war, war die Weltpolitik Anfang der 1980er Jahre durch eine erneute Spannung zwischen den beiden Supermächten gekennzeichnet. Der am 12. Dezember 1979 verabschiedete NATO-Doppelbeschluss und der Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan am 24. Dezember 1979 setzten ein klares Zeichen für den Anfang einer neuen Konfrontation. Eine neue Aufrüstungsphase der USA begann bereits in der Amtsperiode Jimmy Carters. Der Amtsantritt Ronald Reagans im Jahr 1981 trug nicht zur Entspannung der beiden Großmächte bei, sondern führte zur weiteren Verschlechterung der sowjetisch-amerikanischen Beziehungen. Die durch Antikommunismus und Aufrüstung gekennzeichnete Außenpolitik der USA dauerte bis Mitte der 1980er Jahre an. Binnen 5 Jahren (1981–1985) stieg das amerikanische Verteidigungsbudget von 178,4 auf 286,8 Milliarden US-Dollar.