Zusammenfassung
Dass die Bevölkerung in den hier untersuchten Ländern, und die Deutschen in besonderem Maße, dem Islam bzw. den Muslimen skeptischer und ablehnender gegenüber stehen als anderen religiösen Minderheiten, ist eines der zentralen Ergebnisse unserer Studie. Was mögliche Erklärungsfaktoren für dieses Muster anbelangt, so wird in den meisten anderen Beiträgen in diesem Band vorrangig auf Einstellungen, Werte, Persönlichkeitsdispositionen oder bestimmte soziodemographische Merkmale der Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft selbst Bezug genommen. Sind derartige Haltungen nun aber nichts weiter als aus der eigenen sozialen Lage oder psychischen Verfasstheit hergeleitete Konstrukte, oder ist es nicht naheliegend davon auszugehen, dass die Wahrnehmungen und Bewertungen unterschiedlicher sozialer Gruppen zumindest mittelbar auch durch deren eigene „objektive“ Charakteristika mitgeprägt sind?
Entsprechende Annahmen finden sich schon implizit in einigen der in den anderen Beiträgen dieses Buches verwendeten Konzepte. So dürfte sich eine relative soziale Deprivation (insbesondere, wenn sie hinsichtlich der Orientierung gegenüber einer bestimmten sozialen Gruppe wirksam werden soll) kaum gänzlich isoliert von der „objektiven“ Lage nicht nur der depravierten Person bzw.
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Müller, O. (2014). „Objektive“ Lage und soziale Ablehnung: Das soziostrukturelle Profil der Muslime in Deutschland und Europa im Vergleich. In: Grenzen der Toleranz. Veröffentlichungen der Sektion Religionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18679-5_5
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