Skip to main content

Catnets, strukturelle Äquivalenz und Blockmodelle

  • Chapter
  • First Online:
Zur Aktualität von Harrison White

Zusammenfassung

Schon die frühen Arbeiten Whites aus den 1960er und 1970er Jahren waren enorm einflussreich und wichtig für die Entwicklung der Netzwerkforschung. In dieser Zeit prägte er an der Harvard University viele bekannte Vertreter des Ansatzes. Zudem entwickelte er zu dieser Zeit eine strukturalistische Weltsicht, die in der Folge Teilen der Netzwerkforschung in den USA zugrunde lag. Das Ziel war eine mathematische Modellierung sozialer Strukturen. Diese verstand White in erster Linie als Muster von Relationen, die empirisch untersucht werden können. Begriffe wie „Position“, „Rolle“ oder „Kategorie“ mussten mit Blick auf die Modellierung empirisch beobachtbarer Strukturen von Relationen gebildet werden.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 29.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Die von Nicholas Mullins beschriebenen Theoriegruppen (Exkurs 3) stellen ebenfalls Catnets mit starker interner Vernetzung und gemeinsamer sozialer Kategorie („Strukturalisten“, „Systemtheoretiker“, „relationale Soziologen“). Diese Catnets entstehen wohl aus dem internen Austausch, der durch die gemeinsame Forschungsorientierung gefördert wird. Die Kategorie kommt dann teilweise erst sehr spät hinzu, um die sich ergebende soziale Konstellation zu beschreiben (und dann auch zu verfestigen).

  2. 2.

    Ein wichtiger Impuls kam von John Boyd, der unabhängig von White ein algebraisches Modell von Verwandtschaft vorgelegt hat (1969). Eine spätere Darlegung der Grundgedanken aus Lorrains Dissertation findet sich in Lorrain (1975).

  3. 3.

    Die „Selbstbeschuldigungen“ innerhalb der dritten Gruppe stammen allerdings ausschließlich vom Novizen #13. Er wird zwar von den anderen Outcasts gemocht, erwidert deren Sympathie aber nicht. #13 stellt insofern einen Grenzfall bei der Blockzuordnung dar. Seine Rolle im Netzwerk kann wohl mit einer groben Einteilung in drei Blöcke nicht angemessen wiedergegeben werden. Zugleich zeigt dieser Fall, dass bei kleinen Netzwerken schon Einzelfälle das identifizierte Beziehungsmuster verändern können. Wegen des Kriteriums der Nullblöcke reichen wenige Nennungen für einen Unterschied in der identifizierten Struktur. Die Verdichtung der Struktur führt zu einer klaren Struktur, ist allerdings mit einem Informationsverlust hinsichtlich individueller Positionen verbunden.

  4. 4.

    Der „relationale Ansatz“ bei Burt ist nicht gleichzusetzen mit der „relationalen Soziologie“, für die Mustafa Emirbayer später sein Manifest schrieb (siehe Exkurs 10) und als die wir den gesamten Ansatz um White zusammenfassen (Fuhse und Mützel 2010). Diese baut vielmehr vor allem auf den bei Burt als „positional“ bezeichneten Arbeiten auf – also auf dem Konzept der strukturellen Äquivalenz und der Blockmodellanalyse.

  5. 5.

    Die erste Auflage von Identity and Control trägt den Untertitel „A Structural Theory of Action“. Das klingt danach, als ob hier die Zielrichtung von Burts Buch eingelöst werden sollte. White benutzt den „Action“-Begriff aber grundsätzlich anders als die handlungstheoretische Tradition. Ihm geht es bei „Action“ um die Veränderung sozialer Strukturen – und nicht um die Ableitung von beobachtbarem Verhalten auf subjektive Motive oder Interessen. In persönlichen Gesprächen äußerte sich White ablehnend gegenüber den handlungstheoretischen Ansätzen etwa bei Coleman und gegenüber der handlungstheoretischen Interpretation seiner Position bei Reza Azarian (2005). Auch das Konzept des Sozialkapitals findet sich bei White nicht.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Marco Schmitt .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Schmitt, M., Fuhse, J. (2015). Catnets, strukturelle Äquivalenz und Blockmodelle. In: Zur Aktualität von Harrison White. Aktuelle und klassische Sozial- und Kulturwissenschaftler innen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18673-3_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-18673-3_3

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-18672-6

  • Online ISBN: 978-3-531-18673-3

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics