Kooperation — mit wem? Bewohnerbeteiligung im „Stadtumbau Ost“

Auszug

Dass Bürgerbeteiligung „in“ ist, kann heutzutage in Politikwissenschaft und Planungstheorie fast als Allgemeinplatz gelten. Im Kontext der deutschen lokalen Politikforschung wurde in den letzten Jahren eine Reihe von Beiträgen vorgelegt, die eine Konjunktur partizipativer Ansätze in der kommunalpolitischen Arena belegen (vgl. Haus 2002; Haus u.a. 2005; Geis 2005; Greiffenhagen/Neller 2005; für einen Forschungsüberblick vgl. den Einleitungsbeitrag von Vetter in diesem Band). Folgt man diesen Untersuchungen, scheint nicht nur das Ausmaß von Beteiligung zuzunehmen. Über die Beobachtung eines schlichten „Mehr“ an Beteiligung hinaus haben einige Forschungsbeiträge in jüngster Zeit auch eine Veränderung im Verhältnis zwischen Bürger und Kommune konstatiert. Unter der Überschrift „kooperative Demokratie“ (vgl. Bogumil 2002; Holtkamp u.a. 2006) wird dabei eine Vervielfältigung der Rollen, die Bürger aus dem Blickwinkel der Kommunalpolitik einnehmen, analysiert: Bürger geraten demnach nicht mehr nur als politische Auftraggeber (Wähler) in den Fokus kommunalpolitischer Interessen, sondern auch als Adressaten, Kunden und Koproduzenten kommunaler Leistungserstellung.