Zusammenfassung
Der Staat, der sich als die gerechte Ordnung aller Werke eines Volkes sieht, braucht ein in Stufen aufgebautes Schulsystem, das jedem Angehörigen der jungen Generation die gleiche Chance zum Entdecken und Ergreifen des ihm angemessenen Berufes gibt. Die Schule soll die überwiegende Begabung jedes einzelnen zum Vorschein bringen und sie dann beziehen auf ein Tun, das für das Ganze unentbehrlich ist. Dabei wird zu bedenken sein, daß auch die beste Schule nicht mehr sämtliche Begabungen und Funktionen, die das Volk seit dem Zerfall des Ständestaates neu entwickelt hat, in ein Verhältnis wechselseitiger Zuordnung bringen kann. Die Schule führt nur in dem Sinne zum Beruf, daß sie die typischen Begabungsebenen erkennbar macht und zu den Hauptgebieten des modernen Arbeitslebens, zu den großen Bündeln der verwandten und einander ähnlichen Berufe in Beziehung setzt. Wenn er den weiten Rahmen kennt, in dem sein späterer Beruf wahrscheinlich liegen wird, hat jeder für sich selbst — durch Irrtum und Versuch hindurchgehend — die Feinabstimmung herzustellen zwischen seiner eigentlichen Kraft und dem bestimmten Tun, zu dem er sich besonders angefordert weiß.
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Heise, H. (1960). Schulpolitik und Volksordnung. In: Die entscholastisierte Schule. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99954-2_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99954-2_6
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-99955-9
Online ISBN: 978-3-476-99954-2
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