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Homerbewertungen in Spätbarock und Aufklärung

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Zusammenfassung

Etwa zur gleichen Zeit wie Cuper und die meisten der ›polyhistorischen‹ Gelehrten, ungefähr um 1680, setzt eine neue Homerbetrachtung ein. Ihre früheste deutsche Ausprägung findet sich in Daniel Georg Morhofs poetologisch-literaturge-schichtlicher Schrift Unterricht Von Der deutschen Sprache und Poesie (1682). Zunächst mutet uns dies keineswegs so an, denn Morhof beleuchtet Homers Rolle im europäischen Kontext, und das Ergebnis zeigt das bekannte Wechselspiel zwischen Selbstbescheidung und Selbstübersteigerung der Dichter und Literaturkritiker, die sich mit Homer auseinandersetzen und ihn meist mit Vergil vergleichen [1]. Auch wenn Morhof Homer erwähnt, um bestimmte Aspekte der deutschen Sprache und Dichtung zu belegen, bleibt dies immer noch im Rahmen der traditionellen Vorstellungen. Ein Beispiel bietet die Behandlung des ›Numerus poeticus‹, auf dem »vornehmblich … Homeri und Virgilii Vortreffligkeit beruhet« und durch den sie »ihre Carmina unvergleichlich gemacht« haben: »je mehr er von ihnen in acht genommen worden / je vortrefflicher ist ihre dictio und Elocutio gewesen. Dieses macht des Homeri Poesie so herrlich / daher auch Athenaeus davor hält / daß keine Carmina besser zu singen seyn / als Homeri« [2]. Weitere Zitate verstärken das althergebrachte Homerbild, ohne ihm eine eigene Nuance zu verleihen. Und dennoch: bei der Besprechung der »Heldengedichte« weist Morhof ansatzweise einer neuen Homerbetrachtung den Weg, den er methodologisch rechtfertigt, selbst aber nicht einschlägt.

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Bleicher, T. (1971). Homerbewertungen in Spätbarock und Aufklärung. In: Homer in der deutschen Literatur vom Frühhumanismus bis zur Aufklärung (1450–1740). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99929-0_6

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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