Zusammenfassung
Die 30 Jahre, welche zwischen Wielands Abschied von der Versdichtung und seinem Tode liegen, sind nicht so einförmig, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Die Generallinie einer resignierten, mäßigen und allzu vernünftigen Schneckenhaus-Existenz wird zwar nie ganz verlassen. So tiefen Bedrohungen und Befruchtungen, wie es die Liebeserlebnisse des alten Goethe sind, setzt sich ein Wieland nicht aus. Was er an sich heranläßt, ist fast immer so beschaffen, daß er es spielend bewältigen kann. Aus diesem Grunde eben interessiert ihn, wie im letzten Kapitel gezeigt wurde, das Ferne, das ihn nur durch Briefe, Zeitungen und Bücher erreicht : die Meinungen des Publikums, die Abenteuer der großen Betrüger, das Leben in andern Zeiten oder Räumen, die französische Revolution. Begegnet ihm hier etwas Widerliches oder Erschütterndes, so kann er plötzlich den Kontakt mit der Welt abbrechen und sich in die Idylle seiner privaten Welt zurückziehen. Trotzdem ist der Umfang dessen, was er in sich einläßt und bewältigt, nicht immer gleich oder regelmäßig abnehmend. Die Windstille, die während der Horaz- und Lucian-Übersetzung herrschte, wird erst wieder in den letzten Jahren seines Lebens erreicht. Dazwischen aber zieht mancher frische Luftzug durch die geöffneten Fenster seines Hauses, ja der Hausherr tritt sogar vor die Türe, um nach dem Wetter zu schauen und den Wolken auf ihrem Fluge nachzusehn.
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Anmerkungen
14. 3. 88, AB IV, 3.
14. 3. 88 an Voß, 17. 7. 97 an Gräter, 17. 7. 97 an Geßner AB IV.
6. 6. 94, AB IV, 31.
12. 10. 95, AB IV, 69.
E. Reinhold, K. L. Reinhold, Jena 1825, S. 48 f.
ebd. S. 50.
13. 8. 88, Reinhold S. 96 f.
8. 10. 90, Horn 302.
19. 1. 90, Reinhold S. 117 f.
27. 4. 91, Horn S. 306.
18. 6. 91, Reinhold S. 133.
15. 1. 93, Reinhold S. 161.
30. 3. 95, Reinhold S. 206.
17. 4. 93, Reinhold S. 168.
30. 3. 92, Reinhold S. 143.
3. 6. 92, Reinhold S. 145.
21. 7. 92, Reinhold S. 147.
Lit. Zust. I, 179.
Lit. Zust. I, 230.
12. 10. 96, DB II, 77 ff.
19. 5. 94, Reinhold S. 194.
27. 6. 94, Reinhold S. 193 f.
10. 8. 80, H. Funck, Beiträge zur Wielandbiographie, 1882, S. 49, 51.
26. 1. 96, AB IV, 86.
Johannes Maier, Die Wielandsche Geldnegotiation, Wieland-Festschrift 1933, S. 91 ff.
Hist. Tasch. X, 429.
24. 8. 07 AB IV, 276.
26. u. 27. 8. 94, Reinhold S. 197 ff.
ebd.
Brief an Göschen, Gruber 53, 140 ff.
ebd.
26. u. 27. 8. 94, Reinhold S. 200.
ebd. S. 199.
ebd.
Lit. Zust. I, 218.
21. 3. 96, AB IV, 90 f.
15. 6. 95, AB IV, 54.
ebd.
Ungedruckte Briefe Wielands an Lavater, Archiv f. Lit.Gesch. III, 306.
26. XI. 96, Reinhold S. 224 ff.
Brief an Goechhausen Jahrb. d. Goethegesellschaft XI, 286.
15. 6. 96, Böttiger, Lit. Zust. II, 153.
Aug. 96, Böttiger, Lit. Zust. II, 166.
Hempel 33, 101 ff.
Hempel 33, 123 ff.
vgl. auch die gegen den Nationalismus gerichtete Satire „Patriotischer Beitrag zu Deutschlands höchstem Flor (wenn es will)“, mit der Unterschrift „Teutobald von Alt-Eich“ (1780), deren Zusatz von 1786 freilich, wie so häufig bei Wieland, ungefähr das Gegenteil besagt.
Gespräche unter vier Augen, 9. Gespräch.
8. 1. 84, Horn S. 250.
Ein Ansatz dazu bei Harald von Koskull, Wielands Aufsätze z. Franz. Rev. Diss. München 1901, vgl. auch A. Stern, Wieland u. d. Franz. Revolution, Reden und Aufsätze, 1914, S. 134 ff.
2. 1. 93, Reinhold S. 155.
12. 4. 93, AB IV, 29.
22. 7. 92, Reinhold S. 150.
„Erklärung“ zu einer Bemerkung Wielands über ein Schreiben der Revolutionsgesellschaft in London an die Gesellschaft der Constitutionsfreunde in Straßburg, Hempel 34, 126 ff.: rechtfertigt zusammenfassend sein Verhalten von 1789 bis 1791 gegen Schubarts Vorwurf, die Sache der Revolution im Stich gelassen zu haben.
vgl. z. B. den Merkur-Aufsatz „Über die Rechte und Pflichten der Schriftsteller …“ (1785), Hempel 33, 169 ff.
„Erklärung“ a.a.O.
Eine Zusammenstellung der wichtigsten Fakten gibt M. Barthel, Das Gespräch bei Wieland, Frankfurter Quellen und Forschungen 26, 1939.
2. 12. 96, Reinhold S. 230.
16. 2. 98, Lit. Zust. II, 175 f.
Goethe an Schiller 2. 5. 98.
Gespräche unter vier Augen, 8. Gespräch.
5. u. 6. 4. 98, Reinhold S. 244 ff.
20. 3. 96, Lit. Zust. I, 186.
Lit. Zust. I, 216 f.
Undatiert 1798, Reinhold S. 242.
Aus d. Briefw. zwischen Wieland und Gleim, mitgeteilt von H. Prohle, Archiv f. Lit.Gesch. V, 226.
ebd. V, 227.
von 1786.
s. Seufferts Rezension von Keil, Wieland und Reinhold, Anzeiger f. d. Altertum XIII, 265.
30. 4. 88, Reinhold S. 93.
Hempel 38, 225 ff.; 38, 271 ff.
z. B. an Broxtermann Euph. 32, 285 ff.
6. 3. 93, vgl. R. M. Werner, Wieland und Nicolai, Akad. Blätter hg. O. Sievers S. 285 ff.
Hempel 38, 62 ff.; 38, 69 ff.
K. Buchner, G. J. Göschen, Stuttgart 1874, S. 33.
1. 5. 95, Baggesens Briefw. mit Reinhold und Jacobi, Leipzig 1831, II, 406 ff.
Lit. Zust. II, 163.
Ankündigung d. sämtl. Werke N. T. M. 1793, Hempel 38, 657.
Gruber 53, 91 f.
9. 1. 95, AB IV, 36.
Dez. 1794, Baggesens Briefw. a.a.O. I, 470.
Goethe an Wieland 26. 9. 93.
Reinhold S. 131.
Lit. Zust. I, 149.
Lit. Zust. I, 168 ff.
z. B. Vorrede zu Schillers Historischem Kalender f. Damen 1792, Hempel 35, 246 ff.
Lit. Zust. I, 231.
ebd. I, 168.
B. Th. Satori-Neumann, Die Frühzeit des Weimarischen Hoftheaters, 1922, S. 76.
Lit. Zust. I, 168.
N. T. M. 1797, Hempel 38, 306 ff.
R. Haym, Herder nach seinem Leben und seinen Werken, Berlin 1885, II, 478.
Hempel 38, 511.
Lit. Zust. I, 165.
ebd. I, 161.
Gruber 53, 200.
5. u. 6. 4. 98, Reinhold S. 249.
Anzeiger f. d. Alt. XIII, 282.
Lit. Zust. I, 234.
Kluckhohn III, 183.
R. Haym a.a.O. II, 636 f.
Jean Pauls Persönlichkeit, hg. v. E. Berend, 1913, S. 32.
ebd. S. 33.
Lit. Zust. I, 166.
Hempel 32, 351 ff.
Hempel 33, 181 ff.
Hempel 32, 199 ff.
Hempel 32, 395 ff.
Hempel 35, 211 ff.
Hempel 32, 269 ff. In der 2. Fassung sind die hier zitierten Empfehlungen für die Fürsten ganz weggelassen worden.
T. M. 1784.
Rousseau und Peregrinus Proteus s. K. Raab, Studien zu Wielands Romane Peregrinus Proteus, Jahresber. d. Staats-Gymnasium Prag-Altstadt, Schuljahr 1908/09.
6. 5. 73, Horn S. 365 ff.
Ungedruckte Briefe Wielands an Lavater a.a.O. Archiv f. Lit.Gesch. IV, 300 ff.
Hempel 32, 373 ff.
16. 9. 96, Reinhold S. 280.
Ungedruckte Briefe Wielands an Lavater a.a.O.
Lavaters Verhältnis zu Wieland verdient nähere Untersuchung und Interpretation. Einige Bemerkungen dazu Freiin Gabriele von König-Warthausen, Anzeiger vom Oberland 1933 Nr. 190 und 191.
Baggesens Briefw. I, 429; vgl. auch Lit. Zust. I, 151.
Raab a.a.O. S. 30.
Steinberger, Lucians Einfluß auf Wieland a.a.O. S. 19.
Raab a.a.O.
30. 3. 95, Reinhold S. 208.
26. 11. 96, Reinhold S. 226.
Lit. Zust. I, 150.
3. 6. 92, Reinhold S. 144.
Als Keimzelle zu „Agathodämon“ bezeugt durch Böttiger, Lit. Zust. I, 239.
Die begeisterte Lektüre der ersten Schrift bezeugt ein undatierter Brief, AB IV, 165 ff.
26. 11. 96, Reinhold S. 226.
28. 2. 99, Gruber 53, 283.
ebd.
R. Haym, Herder a.a.O. II, 538 ff.
Eine Abgrenzung Wielands von der reinen Aufklärung versucht H. P. H. Teesing, Wielands Verhältnis zur Aufklärung im Agathodämon, Neophilologus 21, 23 ff. u. 105 ff.
Undatiert, AB IV, 168.
vgl. K. Büchner, Wieland und G. J. Göschen a.a.O. S. 15.
Lit. Zust. I, 204.
6. 2. 97, Gruber 53, 161.
20. 3. 97, Gruber 53, 169.
Lit. Zust. I, 213 f.
5. 1. 99, Dreizehn Briefe Wielands, Jahrb. d. Goethegesellschaft XI (1925), 253 ff.
27. 3. 97, Reinhold S. 238 f.
25. 7. 97, Gruber 53, 184.
26. 11. 98, AB IV, 228 f.
dazu Quellen bei W. Deetjen, Die Erwerbung Oßmannstedts durch Wieland, Festschrift f. Albert Leitzmann, hg. v. E. Vincent und K. Wesle, Jena 1937, S. 43 ff.
21. 10. 98, Hist. Tasch. X, 434.
30. 7. 98, Gruber 53, 303.
Lit. Zust. II, 174.
W. Deetjen a.a.O. S. 51.
Lit. Zust. I, 213.
Tag- und Jahreshefte 1799.
21. 11. 94, Horn S. 308.
Reise von Offenbach nach Weimar und Schönebeck im Jahre 1799.
Gruber 53, 315.
Gruber 53, 317.
21. 10. 99, Horn S. 317.
Gruber 53, 322 f.
Tag- und Jahreshefte 1799.
Nach Lütkemüller, Gruber 53, 321.
Michel, Lettres de Sophie de La Roche a.a.O. S. XXXI.
28. 11. 1800, Horn S. 322.
24. 4. 1801, Horn S. 325.
Gruber 53, 320.
Lit. Zust. I, 203.
Gruber 53, 359.
14. 12. 99, Gruber 53, 293.
24. 12. 99, Gruber 53, 294 ff.
Gruber 53, 339.
Gruber 53, 341.
Gruber 53, 359.
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Sengle, F. (1949). Neues Leben und Schaffen (Neunziger Jahre). In: Wieland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99863-7_8
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