Zusammenfassung
Das fusioniert wie antithetisch in gleicher Weise blockierte Verhältnis von Theologie und Aufklärung dokumentiert sich in den vom Herausgeber als jung und theologisch vorgestellten vorjenensischen Schriften Hegels bis in die Textur: Fragmente sind sie als Ganzes so wie die Argumentation gebrochen ist zwischen den einzelnen Passagen. Die Nomenklatur vereindeutigt nur scheinbar. Sie changiert im Kontext ihrer näheren Bestimmungen bis in den Gegensatz ihrer normalen Bedeutung. Prägen sich die Antinomien der Aufklärung in den frühesten Texten — wie , Volksreligion und Christentum’ — ab in wechselnden Argumentationsrichtungen, so verwachsen die Wortbedeutungen in den späteren zu vexierender Sprachphysiognomie je bewußter die Synthese disparater Bereiche zum Programm der Philosophie wird. Deren Vermittlung mit Sprache, die für die deutsche zu vollziehen, Hegel in einem Brief an Voß, der „den Homer deutsch reden gemacht“ habe wie Luther die Bibel, für sein ‚Bestreben’ ausgibt, versperrt mit der erwarteten Konsequenz, daß es danach „unendlich schwerer“ wird, „der Plattheit den Schein von tiefen Reden zu geben“1, auch die Möglichkeit über philologische Ermittlung des platten Sinnes der Worte so etwas wie einen Skopus der Texte auszumachen.
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Anmerkungen
Friedr. Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, 91965, S. 263
vgl. John Locke’s »Reasonableness of Christianity …«, 1914, S. XXVIII f. Locke selber hat diese Formel im »Essay concerning human understanding« tendenziell wieder gestrichen; vgl. dazu den Hinweis des Hrsgs. zum »Essay«, Bd IV, Kap. 17, § 25.
Rekonstruktionsversuche. G. Lukács, Der junge Hegel und die Probleme der kapitalistischen Gesellschaft, 1954, S. 182ff. — Philologische Hinweise: Nohl in der Einleitung zu JuSch., S.VI f.
zit. nach Karl Löwith, Von Hegel zu Nietzsche, 51964, S. 141.
vgl. bes. Karl Löwith, Hegels Aufhebung der christlichen Religion. In: Einsichten. Gerhard Krüger zum 60. Geb., 1962, S. 156–203; ferner vgl. von demselben: Philosophische Theorie und geschichtliche Praxis in der Philosophie der Linkshegelianer. In: Die Hegeische Linke …, 1962.
G. Lukács, Der junge Hegel …, 1964
H. Glockner, Hegel, Bd 2 : Entwicklung und Schicksal der Hegeischen Philosophie, 1940, bes. S. XIII
Joachim Ritter, Hegel und die französische Revolution, 1957
Günther Rohrmoser, Subjektivität und Verdinglichung, 1961.
Schiller, Über die aesthetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen, 1962, S. 314
Kant, Kritik der praktischen Vernunft, 1951, S. 93
Adam Smith, Theorie der ethischen Gefühle …, 1926, vgl. bes. Teil III, Kap. 3, S. 199 ff.
Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, 1950, S. 197 f.
Kant, Kritik der praktischen Vernunft, 1951, S. 98
Novalis, Die Christenheit oder Europa, 1928, S. 78
Schelling, Ideen zu einer Philosophie der Natur …, 1927, S. 706
Schelling, Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie, 1927, S. 6
Schelling, System des transzendentalen Idealismus, 1925, S. 353
Hölderlin, Hyperion, 1957, S. 9
Adorno, Aspekte der Hegeischen Philosophie, 1957, S. 15
Walter Benjamin, Schriften, Bd I, 1955, Einleitung von Th. W. Adorno, S. XVI
de Sade, Ausgewählte Werke, 1962, Bd 2, S. 895 f.
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Krüger, HJ. (1966). Aufklärung und Geschichte — Verwicklungen als Leitfäden. In: Theologie und Aufklärung. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99857-6_3
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