Zusammenfassung
Als Truman in Potsdam zum erstenmal von der Atombombe sprach, rechnete er damit, daß das Atommonopol den Vereinigten Staaten nur kurze Zeit — vielleicht fünf, und sicher nicht mehr als zehn Jahre — erhalten bleiben würde. Aber er nahm an, bis die Russen selbst Atombomben besäßen, würden die Amerikaner einen solchen Rüstungsvorsprung gewonnen haben, daß sie auch dann keinen sowjetischen Angriff zu fürchten hätten. Dieses Überlegenheitsgefühl bildete den allgemeinen Hintergrund der amerikanischen Politik und hielt bis zur Koreakrise (1950/51) an, obgleich nun — seit dem Sommer 1949 — auch die Russen im Besitz der Atombomben waren. Für die Strategie und Taktik der Eindämmungspolitik spielte das Atommonopol auf der amerikanischen Seite nur in diesem allgemeinen Sinne als zusätzlicher Sicherheitsfaktor eine Rolle. Obwohl in Washington manchmal laut von »totaler Diplomatie«, vom Zurückrollen des »Eisernen Vorhangs« und gelegentlich auch von der »Befreiung der von der Sowjetunion unterdrückten Völker« gesprochen wurde, dachte keiner der verantwortlichen Politiker ernsthaft an einen Präventivkrieg.
Vgl. zum Folgenden: Arnold Bergsträsser und Wilhelm Cornides, Die internationale Politik 1955, Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. München 1957.
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Cornides, W. (1957). Wandlungen der Sicherheitspolitik. In: Die Weltmächte und Deutschland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99855-2_37
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