Zusammenfassung
Die Lage Koreas wies nicht nur äußerlich Ähnlichkeiten mit der Deutschlands auf, sondern stand mit ihr in einem tatsächlichen Zusammenhang, der in den Verhandlungen der Weltmächte seit der Konferenz von Jalta immer wieder in Erscheinung getreten war. Korea war nach der Kapitulation Japans im September 1945 von russischen und amerikanischen Streitkräften besetzt worden. Der 38. Breitengrad bildete die Grenze der Besatzungszonen. Auf der Moskauer Außenministerkonferenz im Dezember 1945 war, einem russischen Vorschlag folgend, die Bildung einer gemischten Kommission beschlossen worden, in der Russen und Amerikaner gemeinsam mit den koreanischen Parteien eine provisorische demokratische Regierung vorbereiten und die Schaffung einer Viermächte-Treuhänderschaft für die Dauer von fünf Jahren erörtern sollten. Die gemischte Kommission war im März 1946 zusammengetreten, hatte sich jedoch schon nach sechs Wochen auf unbestimmte Zeit vertagt, da es — ähnlich wie in den gleichzeitigen Deutschlandverhandlungen — unmöglich gewesen war, eine Einigung über die politischen und wirtschaftlichen Grundsätze zu erzielen, nach denen Korea bis zur Wiedergewinnung seiner Selbständigkeit behandelt werden sollte.
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Cornides, W. (1957). Koreakrise und Europäische Verteidigungsgemeinschaft. In: Die Weltmächte und Deutschland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99855-2_33
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99855-2_33
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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