Zusammenfassung
Nach der bolschewistischen Auffassung hatten die Westmächte Deutschland nach dem ersten Weltkrieg wirtschaftlich unterstützt, um es gegen die Sowjetunion vorzuschieben. In dem hemmungslosen Konkurrenzkampf der kapitalistischen Staaten hatte sich dann das wiedererstarkte Deutschland die Westmächte zu Feinden gemacht. Als dann Deutschland der Sowjetunion den Krieg erklärte, waren die Westmächte gezwungen, an der Seite der Sowjetunion zu kämpfen, denn Deutschland war in dem Kampf um die Weltmärkte ein gefährlicherer Rivale als die Sowjetunion. Der Wunsch, den deutschen Konkurrenten abzuwürgen, war zeitweilig stärker als der Abscheu der kapitalistischen Länder vor dem Lager des Sozialismus. Sobald aber Deutschland mit Hilfe der Sowjetunion niedergekämpft war, mußten die kapitalistischen Länder ihr altes Spiel wieder aufnehmen und Deutschland stützen, um ein Gegengewicht gegen die Sowjetunion zu schaffen. Deshalb mußte die Sowjetunion trachten, sich so viele Faustpfänder als möglich zu sichern, solange die Westmächte noch im Kampf gegen Deutschland standen.
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Cornides, W. (1957). Die Sowjetunion, Deutschland und die Westmächte. In: Die Weltmächte und Deutschland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99855-2_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99855-2_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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