Zusammenfassung
Marshalls in Moskau gewonnene Einsichten brachten einen Wandel in der amerikanischen Außenpolitik zum Durchbruch, der sich schon in den Wochen nach Jalta angebahnt hatte, aber zunächst nur langsam um sich griff. Dabei war die Kontinuität im Denken des amerikanischen Außenministeriums größer, als es nach außen den Anschein hatte. Für Jalta hatte das amerikanische Außenministerium den Plan einer »Provisorischen Hohen Kommission für die befreiten Gebiete« vorbereitet, der eine gemeinsame Wiederaufbaupolitik der Alliierten einleiten und zugleich den westlichen Einfluß in den sowjetisch besetzten Gebieten erhalten sollte. In Potsdam hatte Byrnes nach den früher geschilderten Enttäuschungen erklärt, die Zeit, in der die Amerikaner den Russen »Weihnachtsgeschenke« zukommen ließen, sei nun vorbei. Ein erstes Anzeichen der neuen Haltung des »no appeasement« war die Ablehnung einer Beteiligung der Sowjetunion an der Besetzung Japans. Am 5. Januar 1946 schrieb Präsident Truman seinem Außenminister: »Ich bin es satt, die Sowjets in Watte zu packen.«
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Cornides, W. (1957). Der »Marshallplan« und Westdeutschland. In: Die Weltmächte und Deutschland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99855-2_28
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