Zusammenfassung
Die Sowjetunion hatte von allen kriegführenden Mächten bei weitem die größten Kriegsschäden erlitten. Nach sowjetischen Berechnungen wären 200 Milliarden Dollar notwendig gewesen, um die Kriegsschäden in voller Höhe zu decken. Reparationsleistungen in dieser Höhe waren offensichtlich nicht möglich. Daraufhin forderte die Sowjetunion, daß in erster Linie ihre materiellen Schäden zu ersetzen seien, jedenfalls aber der größte Anteil an den Reparationen der UdSSR zugesprochen werden müsse. In Jalta legte die Sowjetunion ihren Standpunkt im wesentlichen wie folgt dar: 1939 betrug das deutsche Volksvermögen etwa 125 Milliarden Dollar, davon würde nach der Kapitulation schätzungsweise noch ein Volksvermögen im Werte von etwa 75 Milliarden Dollar vorhanden sein, darunter bewegliche Werte in Höhe von etwa 22 Milliarden Dollar. Nach dem sowjetischen Reparationsplan sollten im Verlauf von zwei Jahren Anlagen im Werte von 10 Milliarden als Reparationen entfernt werden, und zwar die gesamte militärisch wichtige Industrie, insbesondere die Flugzeugindustrie und die Industrie zur Erzeugung synthetischen Benzins, ferner 80 Prozent der übrigen Schwerindustrie (eisen- und stahlschaffende und -verarbeitende Industrie, Elektrizitäts-, Elektro- und chemische Industrie) sowie schließlich die deutschen Auslandsbeteiligungen und Teile der Transportindustrie.
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Cornides, W. (1957). Das Potsdamer Reparationsabkommen und die Wirtschaftseinheit »Potsdam-Deutschlands«. In: Die Weltmächte und Deutschland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99855-2_10
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