Zusammenfassung
Die Bezeichnung Schwank wird in der Terminologie des Dramas erst im 19. Jh. üblich. Sie dient dazu, den Gegentypus zur ‚Posse‘ zu charakterisieren, die ein stark schematisierendes Handlungsschema zeigt, während der Schwank „alle komischen Elemente in eine spannungsreiche, in sich gerundete Handlung” einordnet und „eine sehr domestizierte komische Person im Mittelpunkt” hat (Catholy, S. 222). Gegen Ende des 19. Jhs wird die Posse durch den Schwank verdrängt. Unsterbliche Figur des Schwanks ist etwa der Schauspieler Striese im »Raub der Sabinerinnenº der Brüder Schönthan (1885). Erfolgreiche Schwanke wurden »Im weißen Rößlº von Blumenthal und Kadelburg (1898), Ludwig Fulda‘s »Jugendfreundeº (1897) und »Die verlorene Tochterº (1915), Gustav von Moser‘s »Der Bibliothekarº (1878), »Veilchenfresserº (1876) und »Krieg und Friedenº (1879), gemeinsam mit Franz von Schönthan verfaßt, Carl Lauf‘s »Ein toller Einfallº (1886), Ludwig Thoma‘s »Die Medailleº (1910), »Die Lokalbahnº (1902), »Erster Klasseº (1910), Kurt Kraatz und Max Neal‘s »Der Hochtouristº (1903) und Walter Harlan‘s »Jahrmarkt zu Pulsnitzº (1904). Für die Forschung blieben diese Stücke weitgehend uninteressant; es findet sich kaum Literatur über sie.
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Literatur
Catholy, E., Posse, RL 3, 21967, S. 220–223;
Prang, H., Geschichte des Lustspiels, 1968;
Holl, K., Geschichte des dt. Lustspiels, 1923, Nachdr. 1964;
Martin, E., Der Schwank, 1921.
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Strassner, E. (1968). Der dramatische Schwank. In: Schwank. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99799-9_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99799-9_8
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-99799-9
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