Zusammenfassung
Schiller, der 1802 Goethes »Iphigenie« für die Bühne bearbeitete, sandte dem Autor das Stück zurück, nachdem er, wie er bekannte, „weniger Verheerungen in dem Manuskript angerichtet“ hatte, als er „erwartet hatte, vornehmen zu müssen“. Dem sichtbaren Theater verschworen, wie er nun einmal war, wies er mit behutsamer Gebärde auf das, was ihm als die dramatische Schwäche des Stückes erschien: „Es gehört nun freilich zu dem eigenen Charakter dieses Stücks, daß dasjenige, was man eigentlich Handlung nennt, hinter den Kulissen vorgeht, und das Sittliche, was im Herzen vorgeht, die Gesinnung, darin zur Handlung gemacht ist und gleichsam vor die Augen gebracht wird. Dieser Geist des Stücks muß erhalten werden, und das Sinnliche muß immer dem Sittlichen nachstehen; aber ich verlange auch nur so viel von jenem, als nötig ist um dieses ganz darzustellen.“1
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Anmerkungen
Sigmund Freud, Ansprache im Frankfurter Goethe-Haus. Gesammelte Werke (London: Imago), Bd XIV (1948), S. 548.
Emil Staiger, Goethe. 1749–1788 (Zürich: Atlantis 1957), S. 382.
Goethe. A Psychoanalytical Study. 1775–1786 (Detroit: Wayne State University Press 1963), Bd I, S. 317f.
Sigurd Burckhardt, Die Stimme der Wahrheit und der Menschlichkeit. Goethes »Iphigenie«. In: Monatshefte XLVIII (1956), S. 51.
Arthur Henkel, Goethe. Iphigenie auf Tauris. In: Das deutsche Drama. Hrsg. von Benno v. Wiese. Bd I (Düsseldorf: Bagel 1958), S. 185.
Oskar Seidlin, Goethes Iphigenie — „Verteufelt human“?. In: Von Goethe zu Thomas Mann (Göttingen: Vandenhoeck 1963), S. 21. - Auch sonst bin ich Oskar Seidlin für seine Darlegung der Symbolstruktur in Goethes Drama zu Dank verpflichtet.
Devotions Upon Emergent Occasions. Hrsg. von John Sparrow (Cambridge: The University Press 1923), S. 98.
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Kurtz, J.W. (1968). „Kein Mensch ist ein Eiland“. In: Das Schweigen der Sirenen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99753-1_13
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