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Zusammenfassung

»Der Optimism und Pessimism sind Zwillingsbrüder. Ob der letzte ehebrecherisch durch Superfötation hinzugepfuscht sei, ist jetzt, da man die Mutter vor kein geistliches Gericht ziehen kann und der Vater immer schweigen wird, schwer auszumachen. Mir scheinen sie beide ehrlicher Geburt, keiner älter als der andre, und, um allem Streit über Erbfolge und Erbrecht zuvorzukommen, in einem nicht zu unterscheidenden Wurf ans Licht der Welt geworfen zu sein. Wer ihr Vater ist? Das Pater est, quod demonstrant nuptiae, läßt sich hier nicht anwenden. — Fragt die stumme Ewigkeit. Genug, die Zwillinge sind da und sind — so entgegengesetzter und widersprechender Natur sie auch sein mögen — so innig verbunden und unzertrennlich, wie sonst nichts in dem ganzen Universo innig verbunden und unzertrennlich zu sein scheint.«2

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Literatur

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Mattenklott, G. (1968). Melancholie in der Dramatik. In: Melancholie in der Dramatik des Sturm und Drang. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99671-8_2

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