Zusammenfassung
Die eine Voraussetzung für diese „Vereinigung von Phantasie und Denkkraft“ deutet die »Europa«-Fabel in die Ernüchterung der Welt durch die Aufklärung, die andere aber, die es ihr ermöglicht, mit der Selbsterkenntnis der Poesie den Beginn einer neuen Schöpfung zu verkünden (§ 11), ist ihre Interpretation der Revolution. In seinem Aufsatz »Ueber das Studium der griechischen Poesie« hat Friedrich Schlegel der „physischen Revoluzion“, die „durch äussre Gewalt“ die ästhetische Bildung allein noch aufhalten oder völlig zerstören könne, „die grosse moralische Revoluzion“ gegenübergestellt, „durch welche die Freyheit in ihrem Kampfe mit dem Schicksal (in der Bildung) endlich ein entschiedenes Uebergewicht über die Natur bekommt. Diess geschieht in dem wichtigen Moment, wenn auch im bewegenden Prinzip, in der Kraft der Masse, die Selbstthätigkeit herrschend wird : denn das lenkende Prinzip der künstlichen Bildung ist ohnehin selbstthätig“178. Die hier erwogene Hoffnung, über die Verbreitung poetisch und philosophisch antizipierter innerer zur äußeren Freiheit zu gelangen, repräsentierten ihm dann zusammen die im ›Athenäum‹ verkündeten drei „größten Tendenzen des Zeitalters“ : politisch die „Französische Revoluzion“, philosophisch „Fichte’s Wissenschaftslehre“ und poetisch „Goethe’s Meister“.
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Malsch, W. (1965). Die Darstellung der Peripetie oder „Gegenwart“ im Geschichtszeichen der französischen Revolution als Zeichen des Übergangs der religiösen und politischen Geschichte aus ihrem zerstörerischen in ihren friedenstiftenden Erkenntnisprozeß; Konkordanz dieser Wende mit allen in der Fabel dargestellten Peripetien: Peripetie der Revolution. In: »Europa« Poetische Rede des Novalis. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99625-1_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99625-1_10
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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