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Raumgestaltung und Raumsymbolik in der Erzählkunst

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Zarte Empirie

Zusammenfassung

Wenn im Folgenden der Frage nachgegangen werden soll, wie in der Dichtung und besonders in der Erzählkunst der Raum gestaltet wird und was die Raumgestaltung im gesamten Gefüge des Erzählwerks leistet, so ist es angängig, im voraus einigermaßen zu bestimmen, in welchem Sinne hier die Vokabel „Raum” gebraucht wird. Denn das alte Diktum „Wenn zwei dasselbe sagen, so ist es nicht dasselbe” ist ganz besonders in Kraft, wo Vertreter verschiedener wissenschaftlichen Disziplinen jenes eine Wort im Munde führen. Wenn es uns hoffentlich auch nicht ergehen wird wie Jean Pauls vergnügtem Schulmeisterlein Maria Wuz, das, durch Armut gezwungen, sich eigenhändig seine philosophische Bibliothek zusammenzuschreiben, „im ganzen Federschen Traktat über Raum und Zeit von nichts handelte als vom Schiffsraum und der Zeit, die man bei Weibern Menses nennt”, so ist die Gefahr doch nicht imaginär, daß die Einerleiheit des Wortlauts „Raum” eine nichtexistente Gleichheit des Inhalts vortäuscht. Der ästhetische Raumbegriff ist weder identisch mit dem sinnlichen Wahrnehmungsraum der Psychologie, mit dem er übrigens viel, noch mit dem theoretischen Denkraum der Philosophie und der Mathematik, mit dem er wenig oder nichts zu schaffen hat.

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Anmerkungen

  1. Ansätze und Behandlung einiger Spezialthemen: Robert Petsch »Wesen und Formen der Erzählkunst«, 21942;

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  18. vgl. die folgenden thematisch verwandten Arbeiten: Richard Alewyn »Eine Landschaft Eichendorffs«, in: ›Euphorion‹, 51, 1957, S. 42 bis 60; Oskar Seidlin »Der Taugenichts ante portas«, in: ›Aurora, Eichendorif-Almanach‹, 16, 1956, S. 70–81; ders. »Eichendorffs Symbolic Landscape«, in: PMLA 72, 1957, S. 645–661.

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Meyer, H. (1963). Raumgestaltung und Raumsymbolik in der Erzählkunst. In: Zarte Empirie. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99620-6_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99620-6_3

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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